7 - Nach dem Wettkampf
Athen, 30.09. 10.00 Uhr Ortszeit, 40 h nach dem Rennen
Kαλημέρα !
Zunächst auch an dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank für Euer Mitfiebern, für die großartige Unterstützung meines Laufes… und die Wortmeldungen danach!
Es ist vollbracht: Am Sonnabend 16:31 Uhr Ortszeit konnte ich in Sparta die Statue von König Leonidas berühren und damit das Rennen über 246 km nach ca. 33:31 Stunden offiziell und erfolgreich beenden. Es war – wie erwartet – sehr schwer, aber auch unglaublich schön. Holger war ein stets umsichtig agierender Supporter und gemeinsam haben wir allen Widrigkeiten am Ende trotzen können. Die Bilder sind noch sehr lebendig, es fällt mir im Moment dennoch schwer, meine Eindrücke geordnet wiederzugeben. In den nächsten Tagen wird es noch einen detaillierten Bericht mit Fotos – mit Holgers Eindrücken aus Sicht des motorisierten Begleiters und meinen persönlichen Schilderungen zum Rennen – geben.
Die Stunden seit dem Zieleinlauf verlaufen in entspannter und gelöster Atmosphäre; sie sind aber in gewisser Weise nicht weniger „anstrengend“ und ausgefüllt als das Rennen selbst.
Nach dem Zieleinlauf wurden wir lorbeerbekränzt auf Liegen geleitet, bekamen erfrischendes Bier gereicht, die Füße von hellenischen Maiden gewaschen und mit Pantoffeln versehen; wurden daraufhin in das bereitstehende Taxi geführt und zum Hotel gefahren. Am Abend fand zunächst eine formal-offizielle Festveranstaltung statt. Am nächsten Mittag ging es mit den Bus in ein malerisches Bergdorf oberhalb von Sparta zum ausgiebigen Mittagessen unter freiem Himmel mit Musik und Tanz – es herrscht ausgelassene Freude unter den Spartathleten! Überhaupt begegnet man sich hier auch nach dem Rennen mit größtem gegenseitigen Respekt und Anteilnahme, erkundigt sich nach Wohlbefinden und persönlichem Schicksal, schüttelt sich gegenseitig die Hände und freut sich des gemeinsamen Erfolges. Zeiten sind, wenn überhaupt, zweitrangig… Die einzige Frage hier lautet: „Did you finish?“ … Olympischer Geist im Geburtsland Olympias! Dionysos scheint eigens aus dem Pantheon herabgestiegen und feiert kräftig mit. Die besten Tänzer stammen nach Lage der Dinge wohl aus Polen, aber das ist bei der starken griechischen und brasilianische Konkurrenz schwer zu beurteilen.
Nach einer endlos langen Fahrt nach Athen mit Zwischenhalt am Isthmos von Korinth, fielen wir ermattet in die Federn. Heute morgen dann „Auslaufen“ mit anderen deutschen Teilnehmern mit traditionellem Bierstopp. Heute Abend geht es dann zur großen Abschlussfeier …!
Grüße von Andreas.