05.12.2002 - 24. Werdauer Waldlauf - Umgestürzte Bäume und eitel Sonnenschein
Am vergangenem Sonntag erfolgte pünktlich um 11.00 Uhr der Start zum 24. Werdauer Waldlauf - fast pünktlich: Die Feuerwehr rückte kurz vorher mit Martinshorn und Blaulicht aus, um bei Kilometer 12 einen Baum von der Strecke zu räumen.
Wird im Frühjahr in Werdau zusätzlich ein Halbmarathon angeboten, beschränkt sich der Herbstlauf auf den Marathon. Das Rennen wurde von den meisten als Saisonausklang genutzt. Den größten Anteil unter den etwa 140 Teilnehmern stellten Läufer aus Sachsen (Blau-Weiß Reichenbach und SuL Lößnitz), weiterhin Läufer aus Sachsen-Anhalt und Thüringen - daneben hatten einige Sportler aus Süddeutschland, ja sogar aus Polen, Tschechien und der Slowakei die Reise ins Zwickauer Land nicht gescheut.
Die Läufer erwarteten zum Saisonhalali fast optimale Bedingungen: strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, trockener Untergrund - nur zu Beginn blies ein unangenehmer Kantenwind. Die Strecke führt nach etwa 4 km mitten in den ausgedehnten Werdauer Forst, bei km 10 ist eine Rundstrecke 2x zu durchlaufen (à 11 km), ehe es auf gleichem Weg zurück zum Start im Areal der Landessportschule geht. Der Untergrund wechselt zwischen Asphalt und (ungeschotterten) Waldwegen; das Profil läßt sich nicht mit dem bei flachen Stadtmarathonstrecken vergleichen, freilich geht es hier nicht um einen Geländelauf. Etwa aller 5 km gibt\'s Verpflegungsstellen mit allem Notwendigen. Die Strecke ist relativ gut markiert, an den wichtige Stellen stehen auch Posten bereit - trotzdem gab\'s heuer ein paar Irrläufer...
Die besten 8 Läufer blieben immerhin unter 3:00 h. Bei den Männern gewann Thomas König aus Lößnitz in 2: 41:46 h - bei den Damen konnte die vor allem vom Rennsteiglauf bekannte Jenenserin H. Pecker in 3:14:08 h ungefährdet zum Sieg einlaufen. Verfasser lief in der Verfolgergruppe und genoß ansonsten das wunderschöne Spätherbstwetter in der herrlichen Natur. Mit den erreichten 3:11:16 h (12. Gesamtplatz/ 3. in der M; 30) ist er recht zufrieden, im Großen und Ganzen auch mit der Renneinteilung. Ab Kilometer 32 wurde es schwer, was wohl vor allem auf fehlende Umfänge in der Vorbereitung zurückzuführen war. So konnten die anvisierten 3:06 h am Ende nicht erreicht werden, was der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat.
Für diese sorgte einmal mehr der unverwüstliche R. Zimmermann (\"Antenne Vogtland\"), bekannt als kenntnisreicher Moderator beim Reichenbacher 24-h-Lauf. Verfasser weckte bei ihm Erinnerungen an die \"Schleichenden Hallunken\" und \"Fixen Hexen\"...Am Ende winkte auch diesmal das obligatorische Handtuch für jeden Läufer - diesmal in zartgelb...
Schade nur, daß mit Steffen Blockus der zweite, bereits vorgemeldete, PSV-Teilnehmer, aufgrund dienstlicher Verpflichtungen nicht starten konnte: Dienst ist Dienst und Lauf ist Lauf !
Fazit:
Die kleine, aber feine Laufveranstaltung im Zwickauer Land hat ihren eigenen Charme, sie kann und will gar nicht mit den \"großen\" Stadtmarathons konkurrieren. Auch terminlich gibt es keine Überschneidungen mit anderen Laufveranstaltungen. Kurzum: Werdau tritt den Beweis an, daß kleine, bodenständige, über Jahre gewachsene Veranstaltungen mit familiärer Atmosphäre, bei reibungsloser Organisation, inmitten einer wunderschönen Landschaft auch oder gerade im Zeitalter der \"Mega-Events\" ihre Chance haben.
Wie wär\'s mit einem Teamstart im Frühjahr ?
Ergebnisse:
Männer
1 - 1 - M 35 - König - SuL Lößnitz - 2:41:46
2 - 2 - M 35 - Spatzier - Team Hercules - 2:42:06
3 - 3 - M 35 - Burzik - Gera - 2:43:28
...
12 - 3 - M 30 - Neubert - PSV Halle/S. - 3:11:16
Frauen
16 - 1 - W 30 - Pecker - Jena - 3:14:08
49 - 1 - W 35 - Schindler - SC Sparkasse Wunsiedel - 3:45:21
65 - 2 - W 30 - Meinhardt - DAV Sektion Gera - 3:53:56
Text: Andreas Neubert