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26.07.2002 - 8. Pragmarathon - Entlang der Moldau

Vorbemerkung: Ultraläufer brauchen meistens etwas länger (auch beim Schreiben von Laufberichten) – daher erst jetzt der Bericht vom diesjährigen Prag-Marathon, quasi als Nachlese...
Am Pfingstsontag war es wieder einmal so weit: Eine der schönsten europäischen Metropolen – die „goldene“ Stadt Prag - lud nunmehr bereits das 8. Mal zu einem Marathon ein. Bei guten äußeren Bedingungen (keine „Hitzeschlacht“) machten sich ca. 3000 Teilnehmer auf den Kurs. Dies sei vorweggenommen: Berichterstatter bereut seine Entscheidung für seinen 2. Start (nach 1995) in der tschechischen Hauptstadt nicht – auch wenn damit der Verzicht auf den diesjährigen Rennsteiglauf (nur 1 Woche später) besiegelt war. War es doch auch ein Besuch in seiner „Wahlheimat“: 1995 lebte ich hier für ein halbes Jahr...
Start und zugleich Ziel ist der Altstädter Ring mitten im Herzen der Stadt. Dabei befinden sich die Marathonläufer in einer privilegierten Lage: Nur für sie und die Triathleten wird das historische Zentrum der Stadt zur sportlichen (Massen-)Betätigung freigegeben. Nach einer kleinen Runde um die Altstadt geht es über die weltberühmte Karlsbrücke zum jenseitigen Ufer der Moldau (Kleinseite), wo wiederum eine kleine Runde zu absolvieren war - mit gelegentlichen Kopfsteinpflasterpassagen und Kurven. Diese gegenüber der Erstauflage veränderte Streckenführung ist als Reverenz an das begeisterte Prager Publikum zu werten. Anschließend wird das Stadtzentrum in südlicher Richtung verlassen. Immer entlang der Moldau geht es über Smichov bis nach Zbraslav (hier wieder eine kleine Schleife) und zurück ins Zentrum, diesmal ohne große Umwege direkt zum Altstädter Ring. Auf den Abschnitten außerhalb des Zentrums (zwischen Kilometer 9-38) bleiben die Läufer –außer im Wendebereich -- weitgehend „unbehelligt“ von den Fans.
1995 mit italienischer Unterstützung kreiert, hat sich der Prag-Marathon dank eines leistungsstarken Sponsorenkonsortiums und tatkräftiger Unterstützung durch die Stadtväter zu einem sportlichen Großevent gemausert, dessen Organisation dank vieler Helfer vorbildlich ist. Dabei verfolgen die Organisatoren die Strategie, den Marathon nicht durch zu viele gleichzeitige andere Wettbewerbe zu „verwässern“. Außer einem Inline-Skater-Rennen gibt es am Wettkampftag keinen zusätzlichen Wettbewerb. In Prag setzt man auf mehrere, über das Jahr verteilte Lauf-Höhepunkte: Neben dem Marthon gibt es im März einen Halbmarathon; der 10-km-Citylauf (Bestzeit Männer Haile Gebreselaisse Äthiopien 2001: 28:07) findet im Herbst statt.
Wie fast überall wird es am Start etwas eng, ein Umstand, der durch die besonderen Gegebenheiten im historischen Stadtzentrum noch verstärkt wird. Zu den inzwischen üblichen Gepflogenheiten gehört auch hier die Verpflichtung ausländischer (meist afrikanischer) Spitzenläufer; die Streckenrekorde liegen demzufolge auf einem hohen Niveau (Männer: E. Lagat-Kenia-2:08:52 h-1998/ Frauen: Maura Viceconte-Italien-2:26:33 h-2001). Die Zeitmessug erfolgt über einen Chip, der anders als weithin üblich, nicht am Schuh, sondern direkt am Fuß zu befestigen ist. Eine Zwischenzeitnahme erfolgte bei 10, 21.097 und 30 km. Als Novum gab es in diesem Jahr erstmals die Zeit unmittelbar nach Zieleinlauf via SMS auf das Handy geschickt. Am Folgetag trifft eine e-Mail mit Zwischen- und Endzeit ein; über eine Addresse im Internet lassen sich dann die Urkunden ausdrucken. Internetnutzer konnten das Rennen „virtuell“ erleben: die Positionen der Läufer waren als sich bewegende Punkte auf einem Streckenplan zu verfolgen. Die Strecke ist ordnungsgemäß kilometriert, mindestens aller 5 Kilometer gibt es Verpflegungsstationen - dazwischen werden Schwämme gereicht. Darüber hinaus gab es im Stadtzentrum und auch bei Kilometer 20 musikalische Einlagen (live!) von Swing über Folklore bis Techno. Trotz der breiten Palette war ich doch am meisten von einem tschechischen Kinderchor beeindruckt, der mit viel Einsatz und Freude versuchte, die „müden Helden“ aufzumuntern! Dafür erreicht auch das Startgeld westeuropäisches Niveau; in diesem Jahr waren 60 Euro zu berappen. Die Schlitzohrigkeit meiner Gastgeber (Schwejk läßt grüßen !) verschaffte mir jedoch eine deutliche Ermäßigung, wofür ich denn auch zwischenzeitlich meine Nationalität wechselte. Zum sportlichen Teil:
Obwohl wir von direkter Sonneneinwirkung verschont blieben, der Himmel die meiste Zeit bedeckt war und es Petrus sogar kurzzeitig „tröpfeln“ lies, erwies sich das Wetter als nicht optimal. Der Einfluß der etwas schwülen, gewittergeladene Witterung auf die sportliche Leistung wurde zu Beginn nicht nur von mir unterschätzt, was die Kommentare vieler Teilnehmer nach dem Lauf bestätigten.
So lief ich zwar bis Kilometer 15 vorsichtig an (4 sec über dem errechneten Kilometerdurchschnitt), trotzdem war der Zeitplan auf die optimale (theoretische) Endzeit ausgerichtet. Zwischen Kilometer 15 und 25 sah der Zeitplan eine Steigerung (einige Sekunden unter dem errechneten Durchschnitt) vor, schon hierbei ergaben sich jenseits der Halbmarathonmarke einige Schwierigkeiten. Ab Kilometer 25 gelang es mir dann nicht einmal mehr, das Durchschnittstempo zu halten; auch ein Power-Gel konnte die Wende nicht mehr bringen. Erwartungsgemäß wurde es dann zwischen Km 28 und 38 sehr schwer; obwohl wir uns dem Stadtzentrum und damit dem Ziel näherten, fehlte der letzte „Biss“. Erst ganz am Ende, als wir die Moldau wieder überquerten, kam der „finale Kick“. So reichte es dennoch für eine offizielle Bestleistung von 2:53:09 h ! Obwohl mehr drin war, am Ende doch ein versöhnlicher Ausklang.
Sieger wurde Henry Taurus (Kenia) in 2:11:41 h - bei den damen kam Alwetina Iwanowa (RUS) nach 2:32:24 h als erste durchs Ziel.
Nachbemerkung: Ach ja, nun konnte ich mich endlich dem böhmischen Schwarzbier und den sonstigen Prager Attraktionen zuwenden...
Infos/Fotos/Ergebnisse unter:
www.pim.cz

Text: Andreas Neubert