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13.08. - 25.08.2024 - 25. Weltmeisterschaft in den Masterklassen in Göteborg - ein Leichtathletikevent der Superlative

Rund 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 110 Ländern trafen sich vom 13.08. – 25.08.2024 in der zweitgrößten Stadt Schwedens um ihre 25.Weltmeisterschaften auszutragen. Noch nie in der Geschichte der Masterweltmeisterschaften (35-100 Jahre) hatte es einen solchen Ansturm gegeben. Dieser Wettstreit der besten Alterklassensportler/innen der Welt, war ein großes Zeichen für eine Völkerverständigung und Begegnungen der unterschiedlichsten Kulturen, Nationen und Religionen in nicht einfachen Zeiten. Deutschland stellte die zweitgrößte Mannschaft nach den USA und konnte am Ende in der Nationenwertung auch den 2. Platz nach den USA belegen.

Andreas Plier und Lothar Rochau hatten sich schon frühzeitig auf diesen besonderen Jahreshöhepunkt vorbereitet, was bei einer sehr aufwendigen Logistik für diese WM auch notwendig war. Angefangen damit, dass die Digitalisierung des gesamten Lebens in Schweden enorm fortgeschritten ist und nicht mit Deutschland vergleichbar ist (z.B. kein Bargeld), war auch das Anmeldeverfahren in Deutschland (DLV) und Schweden alles andere als einfach.

Nach einigen Mühen und Unterstützung durch „unsere Coaches“ Iris Rochau und Ralf Biese gelang es rechtzeitig das Prozedere in Deutschland und Schweden durchzuführen. Am 14.08.2024 kamen wir mit Auto und Fähre (Saßnitz-Trelleborg) in der rund 500.000 Einwohner zählenden Stadt an. Da die ersten 5 Tage noch wettkampffrei waren, erkundeten wir bei sehr angenehmen Temperaturen um die 20 Grad die Stadt. Beeindruckend waren für uns die Offenheit und Gelassenheit der sehr selbstbewussten Schwedinnen und Schweden. Außerdem fiel uns sofort die sehr saubere und gepflegte Infrastruktur auf. Die Parks, Gärten, Radwege und Straßen sind eine Augenweide und etliche öffentliche Einrichtungen sind unentgeltlich. Unser Hotel lag zwar etwas am Rande der Stadt, doch eine ausgezeichnete und vor allem gut vernetzte Verkehrsinfrastruktur schaffte dennoch für uns optimale Bedingungen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte, was bei den Preisen in Schweden nicht unwichtig war. Diese tolle Herberge mit einer gesunden Küche, hatten wir Dank der Aktivitäten von unserem Coach Ralf gefunden.

Das Hauptstadion Slottsskogsvallen wo die meisten Disziplinen stattfanden, ist über 100 Jahre alt und wurde extra für diese Weltmeisterschaft restauriert. Eingebettet in eine große Wald-und Parklandschaft schuf es gute Bedingungen auch für die Non-Stadion-Veranstaltungen der Geher/innen und Läufer/innen.

Am Sonntag, den 18.08.2024 startete für Andreas und für mich die 25. Weltmeisterschaft mit dem 10 km-Straßenlauf. Da wir uns den 5-km-Rundkurs vorab angeschaut hatten, wussten wir was auf uns zukommt. Rund 150 Höhenmeter waren auf der 10km-Strecke zu bewältigen. So hatten wir natürlich Respekt und doch war mit dem Startschuss die Aufregung vorüber.

Andreas hatte das Pech, dass er noch in der sehr starken Männer 55 starten musste, obwohl er in Deutschland schon in der M60 startet – aber so sind die Regeln international, da zählt das Geburtsdatum. Mit einem beherzten Lauf von 44:06min konnte er sich noch den 55. AK-Platz von über 90 Teilnehmern erlaufen.

Lothar fand nach der ersten 5km-Runde besser ins Rennen und konnte in 50:47min den 23. AK-Platz erringen. Es waren sehr starke Gegner, das ist aber auch mehr als normal bei einer so großen Weltmeisterschaft. Beispielsweise gingen die Medaillen in meiner AK 70 in 39 Minuten-Zeiten bei dieser „Knüppelstrecke“ weg.

Da bis zum nächsten Wettkampf dem Cross-Lauf über 6 und 8km nur 2 Tage waren ließen wir es gemächlich angehen und nutzen die Zeit für den wunderschönen Botanischen Garten in Göteborg. Im Cross über die 6 und 8km belegten wir in unseren AK den 38. und 39. Platz in den AK. Jetzt hatten wir 4 Tage frei und erkundigten per Schiff die Umgebung und bereiteten uns auf den bevorstehenden Halbmarathon vor. Am Tag vor dem Halbmarathon durften wir ein „schwedisches Unwetter“ mit Blitz und Donner erleben, doch am Morgen des Renntages waren zufriedenstellende Bedingungen.

Das Rennen wurde auf derselben Strecke wie bei den 10km, diesmal mit 4 Runden durchgeführt. Offiziell wurden 277 Höhenmeter ausgewiesen, doch meine Uhr zeigte 308 HM an. Das war auch irgendwann ziemlich egal, ging es doch darum mit erhobenen Haupt den Halbmarathon zu beenden.

Andreas schlug sich bei seinem ersten Start bei einer Weltmeisterschaft im Halbmarathon gut und konnte in 1:39:12h den 44. Platz erkämpfen. Lothar lief in 1:52:14h als 26. in der AK 70 ein. Damit hatten wir ein anspruchsvolles Programm bewältigt und freuten uns auf die Sauna und das wohlverdiente Bierchen mit einer langen Tischzeit. Mit Iris und Ralf zusammen waren wir ein tolles Team, die uns jederzeit unterstützten. Ein ganz großes Dankeschön dafür – es war eine einmalige Zeit mit Euch.

So war nicht nur Andreas der Meinung, dass wir noch nie so viel Spaß und Freude miteinander geteilt hatten. Auf der Rückfahrt von Schweden machten wir noch einen Tag Station auf der Ferieninsel Rügen und genossen beim morgendlichen Läufchen einen tollen Sonnenaufgang über Rügen.

Text/Bild: Lothar Rochau