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22.08.2021 - 40. Generali Berliner Halbmarathon – mit über 15.000 im Ziel, weltweit die größte Laufveranstaltung 2021 – mittendrin zwei erfolgreiche Halensianer

Eigentlich hätten am Sonntag, den 22.August 2021 am Brandenburger Tor die Sektkorken ganz laut knallen müssen. Endlich, mit über einem Jahr Verspätung, konnte einer der traditionsreichsten Läufe Deutschlands Punkt 9.00 Uhr durch den regierenden Bürgermeister von Berlin gestartet werden.

Die „Jubiläumsauflage“ wurde geradezu euphorisch von den wettkampfmäßig ausgehungerten Läuferinnen und Läufern angenommen.1981 fand in der geteilten Stadt, der Lichtenberg-Marathon statt, aus dem 1982 der Berliner Friedenslauf hervor ging.

Ein klug durchdachtes Gesundheitskonzept, was strenge Vorgaben machte, hielt die Läuferinnen und Läufer aber nicht zurück, sondern fand überwiegend Zustimmung bei vielen deutschen und ausländischen Starterinnen und Startern.

Freitag und Samstag fand auch endlich mal wieder eine Läufer Messe auf den stillgelegten Flughafen Tempelhof statt, wo auch in aller Ruhe die Unterlagen abgeholt werden konnten.

Andreas Plier und Lothar Rochau waren sehr froh, dass dieses Laufevent stattfand, weil wir bis zuletzt gebangt hatten wegen steigenden Infektionszahlen. Hatten wir uns doch gemeinsam rund 4 Monate darauf gefreut und vor allem gut vorbereitet.

Neben den obligatorischen langen Läufen haben wir in den letzten Wochen auf den Robert-Koch-Platz und in Lettin hartes Intervalltraining absolviert.

Da ist es natürlich eine prima Sache, wenn ein Lauffreund aus demselben Verein ein ähnliches Leistungsvermögen mitbringt.

Intervalltraining muss man eben mögen, sonst wird es zur Qual.

Einer meiner Lieblingssätze lautet: Härte im Training und Freude im Wettkampf.

Andreas hatte eine Übernachtung bei seiner Tochter in Berlin und Iris und ich hatten sich ein Hotelzimmer in der Albrechtstraße, direkt neben der S-Bahn Friedrichstraße und nur 15 Minuten Fußweg zum Start, genommen. Alles fußläufig und direkt neben all den Sehenswürdigkeiten von Berlin-Mitte.

Am Sonntagmorgen trafen wir uns rechtzeitig um fast schon lehrbuchmäßig die Erwärmung mit Lauf-ABC, Steigerungsläufe und Gymnastik zu absolvieren.

Es sollte sich bezahlt machen.

Dann trennten wir uns, da eine alte Zeit mich in den A-Block brachte und Andreas in den D-Block. Andreas nahm es gelassen, zumal er sich noch etwas nach vorn bewegen konnte.

Start war auf der Straße des 17. Juni und das erste Highlight war die Siegessäule.

Wir hatten uns vorgenommen unter 1:45h zu laufen, aber natürlich war das heimliche Ziel unter 1:40h.

Bei km 5 Nähe Schloss Charlottenburg hatte Andreas eine Durchgangszeit von 22:24min und ich von 22:55min. Den Km 10 auf dem Kurfürstendamm lag ich bei 46:21min und Andreas bei 46:00min.

Dort traf ich auch meinen alten Lauffreund vom SCC Berlin Klaus Goldammer „Goldi“ wieder. Vorbei an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ging es weiter zum Potsdamer Platz Km 15, den wir beide unter 1:10h absolvieren konnten.

Plötzlich zwischen Km 19 und 20 Richtung Brandenburger Tor lief Andreas neben mir. Obwohl wir beide mit einer ca. 4:40min Durchschnittsgeschwindigkeit bisher gelaufen waren, mobilisierte unser „Wiedersehen“ enorme Reserven und wir konnten den letzten Kilometer knapp unter 4:30min noch laufen.

Im Training Freunde, im Wettkampf Konkurrenten.

Gemeinsam liefen wir durchs Brandenburger Tor und ins Ziel, doch Andreas konnte mit einer tollen neuen persönlichen Bestzeit von 1:37:53h auf der ganzen Linie überzeugen und das Training abrufen. Das war der 53. Platz in der AK 55. Die Trauben hängen hoch in Berlin.

Da ich etwas eher gestartet war, war meine Endzeit etwas schlechter. Doch im letzten Jahr in meiner AK 65 konnte ich mit meiner Zeit von 1:38:29h nochmals auf Treppchen in der AK laufen. Ein 3. Platz ist eine gute Verabschiedung und bald kommen neue Herausforderungen.

Überglücklich genossen wir die schöne Stimmung vor dem Reichstag und trafen unseren Coach Iris wieder, die ein schönes Foto von uns beiden in Aktion gemacht hatten.

Nebenbei erfuhren wir, dass die Siegerin und der Sieger aus Kenia Streckenrekorde und Weltklassenzeiten erzielt hatten.

Nach einem gemeinsamen Bier verabschiedeten wir uns und Andreas fuhr zu seiner kleinen Enkeltochter zurück.

Iris und ich machten trotz Regen einen langen Spaziergang an vielen kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt entlang und besuchten das Humboldt-Forum und die Neue Jüdische Synagoge. Abend feierten wir in einem tollen italienischen Restaurant.

Ein großes Dankeschön an die vielen Helferinnen und Helfern des SCC Berlin die dieses denkwürdigen Laufevent erst ermöglichten.

Text/Bild: Lothar Rochau