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21.10.2018 - 20. Dresden-Marathon - Unser „Herbst-Highlight“

Es ist Sonntag, 10:30 Uhr, die Sonne scheint, Temperaturen um die 11 Grad, kaum Wind - beste Bedingungen für den 20. Dresden-Marathon.

Seit vielen Jahren unser „Herbst-Highlight“ ist diese Veranstaltung immer ein schöner Saisonabschluss, um noch einen „Halben oder Ganzen“ zu laufen. Verwandtschaftlich in Dresden verbunden, nutzen wir gern das Wochenende, um vor dem Lauf bei einem Besuch vor Ort Zeit gemeinsam zu verbringen.

Ines und ich hatten uns für die 21.0975m Distanz entschieden. Ich hatte mich mit Christoph ganz gut vorbereitet und war optimistisch, eine Zeit von 1:30-1:35h zu laufen. Sehr läuferfreundlich ist in Dresden die entspannte Startzeit. Also Zeit zum Ausschlafen, gut frühstücken und etwas warmmachen.

Der eigentliche Start ist seit letztem Jahr Richtung Heinz-Steyer-Stadion verlegt worden. Leider eine ziemlich enge Straße, sodass sich fast 1.000 Marathonis und über 2.800 Halbmarathonis die ersten Meter ziemlich drängeln. Gelaufen wir in Richtung Messe, wo am Wochenende auch die Marathonmesse stattfindet und die Startunterlagen abzuholen waren. Traditionell am Samstag vor dem Lauf treffen sich hier alle beteiligten Samba-Bands zum Einspielen. Dann geht’s über die Marienbrücke in Richtung Neustadt.

Etwas überambitioniert hatte ich mir vorgenommen, mit den 3:00 h Marathon-Zugläufern für die ersten 10-12km mitzulaufen. In Barcelona hatte ich dieses Jahr den Halbmarathon unter 1:30h geschafft - der Pace von 4:16 min/km für die ersten Kilometer sollte passen. Die Zugläufer legten sich auch gleich mächtig ins „Zeug“. Meine Uhr zeigt so um die 4:00 – 4:05 an. Ziemlich fix, eigentlich zu schnell.

Die Streckenführung hat sich seit der Fertigstellung der Waldschlösschenbrücke etwas verändert. Am goldenen Reiter geht es nicht mehr vorbei. Stattdessen die Königstrasse mit Pflastersteinen hinauf durch die äußere Neustadt.

Bei km 7 erwartet die Läufer das 1. Highlight. Der Tunnel vor der Waldschlösschenbrücke. Es gibt ordentlich Gänsehaut, wenn der gleichmäßige Schritt der Läufer durch das Trommeln einer Samba-Band – hundertfach verstärkt durch den Tunnel – übertönt wird. Über die Brücke Richtung Botanischer Garten sind wir dann kurz vor der 10km Marke, als ich die 3:00h Läufer ziehen lassen muss. Ich bin in guter Form, aber nicht in „Barcelona-Form“. Ich werfe ein Gel ein und nehme am Verpflegungspunkt Wasser dazu. Diese Becher und das anschließende „Verschlucken“ werde ich wohl nie lernen.

Es geht auf die Runde um den Botanischen Garten. Für mich an diesem Tag der gefühlt längste Abschnitt. Immerhin sind in und um den Park einige Leute an der Strecke und wir werden entsprechend angefeuert. Bei km 16 dann wieder ein Highlight – die gläserne Fabrik. Da VW offensichtlich Ambitionen hat, sich als Sponsor in Dresden von der „sportlichen“ Seite zu präsentieren, wurde hier fast volksfestartig ein großer Rummel neben dem Verpflegungsstand aufgebaut. Dementsprechend viele Menschen und Bands sind vor Ort und machen uns Läufern ca. 5 km vor dem Ziel nochmal Dampf.

Die km 17 – 20 trabe ich so mit 4:45-4:50 weiter und beschließe die Endbeschleunigung auf den letzten Kilometer zu beschränken. Endlich unter der Carolabrücke durch passiere ich km 20. Okay, nochmal schauen was im Tank ist. Leider nur wenig mehr als heiße Luft. Den richtigen Endorphin-Kick bekomme ich nicht hin – so um die 4:05 sind aber nochmal drin.

Am Ende stehen 1:34:19 zu Buche. Damit bin ich zufrieden und warte nun ziemlich ausgelaugt und gespannt auf Ines. Sie lässt nicht lang auf sich warten und kommt nach 1:44:29 ins Ziel.

Der Dresdner Marathon ist für „Flachlandläufer“ aufgrund seines kaum vorhandenen Höhenprofils gut geeignet. Beim Wetter haben wir seit Jahren eine andauernde Glückssträhne, die hoffentlich 2019 nicht abreißt.

Wir kommen nächstes Jahr wieder!

Text/Foto: Matthias Allmich