09.09.2018 - 33. WizzAir Halbmarathon Budapest- Laufen im Land des Turul
Mit dem Sprinter zum Halbmarathon. Klingt ungewöhnlich, ist aber auf der neuen ICE-Strecke nach München bequem und rasant mit 300km/h möglich. Dort in den Nachtzug umgestiegen können wir LAVer und unsere familiäre Begleitung am folgenden Morgen relativ ausgeruht im Hotel direkt am Donauufer einchecken, um danach mit entspanntem Spaziergang zum Startort unsere Nummern abzuholen. Ein lockerer Lauf am Wettkampfvorabend? Kann sein, ist aber kein Muss.
Relativ zeitiges Aufstehen am Sonntag, 8:00 Uhr starten ist für einen Citylauf ja echt früh, hat aber, wie sich dann zeigen wird, seine Berechtigung. Da wir das Gelände ja schon am Vortag erkundet hatten, finden wir uns schnell zurecht, die Vorstarthektik bleibt daher im Rahmen. Einlaufen scheint hier nicht üblich, stattdessen fordert eine junge Frau im knappen Textil von der Bühne zum kollektiven Warmup auf, und siehe da, auf der halbfußballfeldgroßen Wiese stretcht, wippt und springt das Budapester Volk, und die vereinzelt männlichen Teilnehmer kommen an ihre motorischen und koordinativen Grenzen. Überhaupt sind dann sehr viele junge Menschen am Start, der hohe Frauenanteil fällt auf. Dann wird es ernst. Eine Trommlerband steigert ihren Einsatz zur Extase, unter vuvuzelaähnlichem Getröte werden wir in Wellen auf die Strecke geschickt. Diese ist eine andere als im Vorjahr, diesmal geht es entlang des Donauufers über sehr lange Geraden bis zur Wende, ein Abstecher über die Margareteninsel (die grüne Oase im Zentrum der Stadt) und dann auf der Gegenseite zurück. Dadurch permanenten Ausblick inklusive, allerdings auch wenig Schatten. Und in Ungarn ist es noch warm.
Da sind die Startzeiten dann doch recht sinnvoll. Aufgrund ihrer Lage ist die Strecke flach, die Brückenaufgänge nicht der Rede wert, hier kann also schnell gelaufen werden. An insgesamt 15 Stellen wird mit Musik für Stimmung gesorgt, vom DJ über Folklore, Trommler, einzelne Bläser gibt es einen bunten Mix. Natürlich ist auch dieser Halbmarathon anstrengend, aber die prächtige Kulisse mit Blick auf das Parlament (das drittgrößte in Europa), die Fischerbastei, den Burgberg und die sehenswerten Donaubrücken lenkt immer wieder ab, und schon ist wieder ein Stück geschafft. Die Stimmung ist gut, für die meisten LAVer erfüllen sich die Erwartungen. Aufgekratzt warten wir im Ziel aufeinander, machen noch ein paar Fotos, präsentieren stolz eine attraktive Medaille und tauschen unsere Eindrücke von unterwegs aus. Den gemeinsamen Cooldown auf der erwähnten Wiese lassen wir wie viele andere weg, gemeinsam gehts zurück zum Hotel. Die Zeiten und Platzierungen von Dieter (3.M60), Lutz (5.M65), Waltraud (7.W65) sowie aller anderen LAVer findet der ergebnisorientierte Sportler in der Wizzair-Datenübersicht.
rank |
name |
birth |
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cat. rank |
half distance |
gross time |
net time |
Club |
city |
bib |
242. |
Scholz, Thoralf |
1966 |
M |
M50 10 |
00:44:31 |
01:29:55 |
01:29:35 |
LAV Halensia e.V. |
Salzatal/lieskau |
10179 |
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872. |
Bahn, Dieter |
1955 |
M |
M60 3 |
00:51:09 |
01:43:03 |
01:41:57 |
LAV Halensia e.V. |
Teutschenthal |
10162 |
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912. |
Mengewein, Lutz |
1953 |
M |
M65 5 |
00:51:38 |
01:43:35 |
01:42:29 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10171 |
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1566. |
Seifert, Frank |
1970 |
M |
M45 203 |
00:53:06 |
01:53:08 |
01:49:03 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10177 |
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1760. |
Saray, Rainer |
1951 |
M |
M65 8 |
00:55:04 |
02:00:35 |
01:51:00 |
LAV Halensia e.V. |
Halle/saale |
10145 |
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3745. |
Jahr, Klaus-Peter |
1949 |
M |
M65 27 |
01:00:21 |
02:13:12 |
02:08:40 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10178 |
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3949. |
Gebauer, Lutz |
1956 |
M |
M60 64 |
01:02:04 |
02:21:08 |
02:11:05 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10174 |
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382. |
Schmied, Silvia |
1965 |
F |
W50 16 |
00:54:42 |
01:55:25 |
01:53:30 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10172 |
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1237. |
Gebauer, Waltraud |
1954 |
F |
W60 7 |
01:01:31 |
02:17:15 |
02:07:40 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10173 |
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2231. |
Kiss, Kerstin |
1962 |
F |
W55 47 |
01:09:49 |
02:38:13 |
02:21:06 |
LAV Halensia e.V. |
Salzatal/lieskau |
10180 |
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2451. |
Seifert, Astrid |
1971 |
F |
W45 253 |
01:08:14 |
02:41:46 |
02:24:24 |
LAV Halensia e.V. |
Halle |
10176 |
Für den erlebnisorientierten Leser lohnt sich die weitere Lektüre, die aufzeigt, wie eine Laufreise zum rundum gelungenen Kurzurlaub wird. Das nachmittags geplante Ausschwimmen findet in abgeänderter Form statt, im wohl beliebtesten Thermalbad Budapests (Szechenyi gyogyfürdö) können wir unsere Leistungen nur ausbaden, aber im total warmen Wasser macht man eigentlich traditionell nichts anderes. Nichtstun kann so herrlich sein! Für die folgenden Tage hatte Rainer in akribischer Planung ein buntes Programm zusammengestellt. Eine Stadtrundfahrt macht den Anfang. Wir erkunden Fischerbastei, das Burgviertel, den Heldenplatz, den Gellertberg. Unsere Stadtführerin erzählt in sehr persönlicher und unterhaltsamer Art die Geschichte der Stadt und des ungarischen Volkes. Am Nachmittag schließt sich ein privater Stadtrundgang an, wir sind im jüdischen Viertel unterwegs, sehen die Hotspots der Jugend der Stadt und entdecken zahlreiche Jugendstilbauten.
Wirklich schön! Der Folgetag hält eine Fahrt zum Donauknie mit Halt in Esztergom und Visegrad bereit, das Künstlerdorf Szentendre ist der Startpunkt für die Rückkehr per Schiff bei bestem Ausflugswetter. Ein zweiter Ausflug führt die Gruppe in die Puszta, hier bekommen wir Einblicke in das ungarische Land abseits großer Städte sowie eine Pferdeshow geboten. In Erinnerung bleibt der noch nicht erwähnte Besuch des Parlaments, wo das Gold an den Wänden klebt, das bequeme U-Bahnnetz und die Abendstimmung am Donauufer mit der vielfach beleuchteten Silhouette der Stadt. Und alle Läuferherzen schlagen schneller, wenn sie einmal die 5km Tartanbahn auf der Margareteninsel entdeckt haben, in deren unmittelbarer Nähe sich auch noch der sehenswerte Musikbrunnen befindet, an dem sich zur abendlichen Illumination und auf Musik von Vivaldi bis Coldplay abgestimmte Choreografien des Wasserspiels nicht nur Romantiker treffen. Unbedingt erwähnen sollte man die ungarische Küche, die wir in vielen Varianten probiert haben, von der paprikalastigen Hauptspeise, Langos, leckeren Palacsinta und Strudeln, Somloi Galuska. Zusammengefasst kann man sagen, diese Laufreise war ein echtes Erlebnis. Bleibt nur noch die Sache mit dem Turul. Wer dessen nicht unumstrittene Bedeutung( leider auch in neuerer Zeit) nicht googeln will, dem bleiben nur die Erklärungen unserer Stadtführerin, und da hieß es augenzwinkernd oft…..bei nächsten Mal.
Text: Thoralf Scholz
Bild: Thoralf Scholz, Familie Saray