21.08.2016 - 28. Halle-Triathlon - Die LAVler können auch Triathlon!
Endlich mal ein Triathlon direkt vor der Haustür – da war eine Teilnahme natürlich selbstverständlich. Außerdem begann vor 2 Jahren beim Halle – Triathlon (damals noch am Heidesee) meine „Triathlonkarriere“ mit allen Pannen, die nur möglich waren, so dass nun die Wiedergutmachung fällig war.
Es war nunmehr bereits der zweite Halle - Triathlon auf der Deponie in Lochau, die sich auch schon als Gelände für Duathlon-Veranstaltungen bewährt hat. Nachdem im letzten Jahr noch ein Bustransfer vom Schwimmen auf das Gelände erfolgen musste, fand in diesem Jahr das Schwimmen im nahegelegenen Wallendorfer See statt, so dass die Triathleten dieses Mal alle Disziplinen wie gewohnt ohne Unterbrechung nacheinander absolvieren konnten. Einzige Besonderheit waren die aufgebauten 2 Wechselzonen, die aber zu einem absolut reibungslosen Ablauf führten. Im Detail bedeutete dies, dass wir in der Wechselzone im Start – Ziel – Bereich unsere Laufsachen deponieren konnten und dann alle gemeinsam zur 2. Wechselzone direkt am See radeln würden. Hier sollte dann der Rad – Check – In, unsere Vorbereitungen für den 1. Wechsel vom Wasser aufs Rad, die Wettkampfeinweisung und anschließend der Start stattfinden. Wenn dann alle erfolgreich den 1. Wechsel hinter sich gebracht haben, würden fleißige Helfer unsere zurückgelassenen Schwimmutensilien einsammeln, zum Zielbereich fahren und uns hier übergeben, sobald wir die Ziellinie überquert haben. Klingt kompliziert – ist es aber nicht - es lief nahezu perfekt. Aber zunächst noch einmal ein Stückchen zurück.
Meine Anmeldung war bereits langfristig gebucht als Ines den Wunsch äußerste, es auch einfach mal ausprobieren zu wollen. Na nichts leichter als das! Ines wollte ihre Premiere zwar bei einer kleinen Veranstaltung, möglichst weit weg und wo uns keiner kennt starten, aber aufgrund unserer zahlreichen bereits fest gebuchten Laufveranstaltungen erfüllte kein Herbsttriathlon diese Kriterien. Und wie sich zeigen sollte, waren ihre Sorgen, Zweifel und Ängste eh absolut unberechtigt.
Als dann auch noch unser Norbert still und heimlich auf der Anmeldeliste auftauchte, war das LAV – Trio komplett. Bei bestem Wetter trafen wir Sonntagmittag auf dem Gelände der Deponie Lochau ein. Am Vormittag waren bereits sämtliche Schüler und Jugendwettkämpfe ausgetragen worden – ab 13 Uhr war dann Start für die Jedermänner/ frauen und um 14 Uhr würde dann noch die Landesmeisterschaft über die Sprintdistanz ausgetragen werden. Unsere Voraussetzungen für diesen Tag konnten unterschiedlicher nicht sein: Ines als absoluter Neuling und entsprechend nervös und aufgeregt, Norbert notgedrungen mit seinem Crossrad am Start, weil am Abend vorher das Ventil am Rennrad den Geist aufgegeben hatte und sich bis zum Wettkampftag nicht mehr reparieren ließ und ich mit belegter Stimme und Halsschmerzen aber unbedingten Willen teilzunehmen. Aber wir waren alle drei guter Dinge und nahmen uns vor, die Ziellinie nach allen drei Disziplinen zu überqueren.
Gesagt – getan. Nachdem wir uns das Gelände, den Streckenplan und Ablauf noch einmal angeschaut und verinnerlicht hatten, wurden wir Jedermänner/ frauen auch schon auf die Räder gebeten, um gemeinsam zum Wallendorfer See zu fahren. So lernten wir schon einmal einen Teil der später zu bewältigenden Strecke und die Wetterbedingungen kennen. Die Temperaturen waren erträglich – aber der Wind hatte ordentlich Fahrt aufgenommen. Am See angekommen, war der Check – In für die knapp 40 Teilnehmer/innen schnell erledigt. Jede/r fand sein Plätzchen in der Wechselzone und traf die letzten Vorbereitungen für den 1. Wechsel. Ich gab Ines mit meinem gefährlichen Halbwissen aus vorherigen Veranstaltungen noch ein paar Tipps und schon ging es ab ins Wasser zum Anfühlen. Da Neoverbot ausgesprochen wurde, konnte es ja nicht so kalt sein. Nun ja – die Meinungen bzw. das allgemeine Kälteempfingen gehen bekanntlich sehr weit auseinander – mir was es (wie immer) zu kalt. Inzwischen erfolgten die letzten Wettkampfeinweisungen, wir tauchten einmal kurz ins kühle Nass und der Startschuss fiel. Das übliche Hauen und Stechen gib los – aber bei der schon erwähnten überschaubaren Teilnehmeranzahl hatte jeder sein Plätzchen schnell gefunden. 500 Meter galt es zunächst für uns zu schwimmen. Das Kraulen musste ich leider so ziemlich bald aufgeben – ich hatte einfach nicht genug Luft und/oder Kraft. Um mich herum erblickte ich immer wieder Norbert und auch zwei Mädels aus unserem Kraulkurs, so dass ich mich gut aufgehoben fühlte und mich nicht gleich bei der ersten Disziplin unter Druck zu setzen brauchte. Bald war das Ufer erreicht und schon auf dem Weg aus dem Wasser zum Rad merkte ich, dass ich keine neue Bestzeit aufstellen würde. Ich hörte auch auf meinen Körper und ließ es ruhig angehen – ich wollte den Wettkampf einfach sauber beenden. Der 1. Wechsel bei dem ich auch auf Norbert traf, verlief reibungslos – jetzt ging es für 18 Kilometer aufs Rad. Den ersten Teil kannten wir ja schon – er führte zunächst zurück auf das Gelände der Deponie Lochau und auf diesem waren anschließend noch 2 Runden zu absolvieren. Die durchgängig asphaltierte Strecke ließ sich hervorragend fahren – wurde dann aber ziemlich anspruchsvoll. Völlig unerwartet und ohne jegliche Ankündigung gab es auf jeder Runde 2 – 3 knackige Anstiege kombiniert mit Gegenwind zu bewältigen. Aber auch diese waren irgendwann geschafft und der 2. Wechsel leitete die letzte Disziplin ein. Ich hatte gerade mein Fahrrad „abgehängt“, da kam unsere Ines fröhlich herbeigelaufen – sie hatte die von ihr am meisten gefürchtetste Disziplin mit Bravour gemeistert. Fast entschuldigend trabte sie locker flockig wenige Sekunden später schon an mir vorbei auf die Laufstrecke, während ich noch meine Schuhe wechseln musste. Aber ich konnte ihr wenig später folgen, um die nun anstehenden 5 Runden à 1km zu laufen. Wie üblich fühlte es sich erst einmal etwas holprig und nach dem Radfahren auch unheimlich langsam an – aber wir waren von Anfang an in einem für mich hohen Tempo unterwegs. Ich musste meine Geschwindigkeit auch bald drosseln – ich konnte Ines einfach nicht mehr folgen – sie flog quasi über den Asphalt und beendete den Wettkampf sogar eine Runde vor mir. Nachdem ich bereits 2 Runden gelaufen war, kam auch unser Norbert angesprintet. Er hatte heute natürlich aufgrund des Crossrades deutliche Nachteile, aber bei seiner Paradedisziplin – dem Laufen – gab er noch einmal alles. Nachdem er sich noch einmal kurz bei mir erkundigte, wieviele Runden er eigentlich laufen müsse, war er auf und davon. Im Ergebnis konnte er mich tatsächlich zweimal überrunden, so dass wir schließlich gemeinsam über die Ziellinie laufen konnten. Nach einer kurzen Stärkung im Ziel freuten wir uns alle über unsere erfolgreiche Teilnahme und konnten allesamt mit unseren Ergebnissen zufrieden sein. Ines und ich ließen uns nicht die Möglichkeit des sofortigen Urkundenausdruckes entgehen und freuten uns über unseren jeweils 1. Altersklassenplatz. Als absolutes I – Tüpfelchen ließen wir uns vom anwesenden Faris Al-Sultan (mehrfacher Ironman – Sieger und somit Weltmeister auf der Langdistanz) ein Autogramm auf unsere Urkunden geben und ein Beweisfoto gab es natürlich auch noch.
Alles in allem war der Halle – Triathlon eine richtig schöne und gut organisierte Veranstaltung. Das Gelände ist einfach optimal geeignet. Vielleicht könnte man noch aus den 1km Runden z.B. 2 große Runden machen, denn Platz ist genug vorhanden. Aber ansonsten – wirklich top! Schade nur, dass trotz großer Werbung so wenige Teilnehmer/innen den Weg hierher fanden. Aber wie ich im Nachhinein erfahren sollte, lag das wohl an der parallel stattfindenden deutschen Meisterschaft, die auf der Kurzstrecke ausgetragen wurde.
Wenn der Termin im nächsten Jahr passt, sind wir auf jeden Fall wieder dabei – denn deutliches Fazit von Ines am Ende des Tages: Das war nicht mein letzter Triathlon!
Infos, Ergebnisse und viele, viele Fotos findet ihr hier: http://triathlon-halle.de/wettkaempfe/halle-triathlon-21-8-16/.
Text/Bild: Sabine Eckel