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15.05.2016 - BIG 25 Berlin - Comeback

Nach langer verletzungsbedingter Laufpause hatte sich Ines die HM – Distanz im Rahmen der Big25 in Berlin ausgesucht, um ins Wettkampfgeschehen zurück zu kehren. Der Zieleinlauf ins Olympiastadion als Highlight zum Schluss beeinflusste diese Entscheidung noch einmal mehr. Ich für meinen Teil hatte meinen Start in die Wettkampfsaison mit dem HM in Berlin ja bereits hinter mir. Trotzdem schlich sich immer wieder der Gedanke ein, ob ich es noch einmal wagen sollte. Die Vorteile lagen klar auf der Hand. Austragungsort war meine Heimatstadt, somit eine flache und schnelle Strecke, die teilweise identisch mit der des HM im April - also bekanntes Terrain – war und ich würde mich gemeinsam mit meiner Trainingspartnerin Ines „quälen“, so wie wir es nun bereits schon in zahlreichen Trainingseinheiten getan hatten. Und wie das motivieren und im Ergebnis gut werden kann, hatten wir bereits zum MDM im Herbst letzten Jahres bewiesen.

Ein Hintertürchen wollte ich mir dann aber doch noch offen halten, indem ich mich erst einmal „vorsorglich“ anmeldete. Über den Finisherclub ergatterte ich einen günstigen Startplatz und wollte zunächst die folgenden Trainingswochen und meine allgemeine körperliche Verfassung abwarten. Denn neben dem Laufen standen jede Menge Schwimm – und Radeinheiten zur Vorbereitung auf entsprechende Wettkämpfe im Sommer  auf dem Plan, so dass ich unsicher war, nach diesem doch relativ kurzen Abstand schon wieder bei einem HM an den Start zu gehen.

Gesagt getan – Trainer Thomas hatte uns mal wieder einen individuell auf unsere Bedürfnisse abgestimmten Trainingsplan zusammengestellt, den wir auch diszipliniert abarbeiteten. Na ja – fast jedenfalls. Manche Trainingseinheit (meistens das Laufen) fielen dann doch das eine oder andere mal im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser und Ines erwischte es auch noch 14 Tage vor dem Wettkampf mit einer fetten Erkältung. Aber eines muss erwähnt werden – der sonntägliche 25er fand ohne Ausnahme statt. Und das bei 0°C, Regen, Niesel, Wind, Sturm oder Hitze – was dieses Thema anging, waren wir also optimal vorbereitet.

Und mit einem Mal war es auch schon soweit – Ines und Matthias starteten in ein erlebnisreiches Pfingstwochenende nach Berlin und ich zupfte Gänseblümchen „ich laufe – ich laufe nicht – ich laufe – ich laufe nicht – ich laufe….“

Nein natürlich nicht – denn mein Plan war inzwischen gereift und wollte einfach nur noch umgesetzt werden. Ich hatte beschlossen Sonntag früh direkt zum Olympiastadion zu fahren und nach dem Lauf ohne weitere Umwege, Aufenthalte o.ä. wieder nach Hause zu fahren. Eigentlich wollte ich Ines überraschen, in dem ich einfach im Startblock auftauchen würde – bisher wusste nämlich noch niemand von meinem Vorhaben. Das Risiko einer überfüllten Startnummernausgabe, die für externe Teilnehmer oder Kurzentschlossene noch am Wettkampftag ermöglicht wurde, war mir dann aber doch zu groß. Somit bat ich Ines einfach per What´s App, mir meine Startnummer mitzubringen. Ich glaube, sie war wirklich überrascht und erfreut, dass wir nun gemeinsam an den Start gehen würden. Das gab noch einmal einen ordentlichen Motivationsschub. Sonntag 15.05. und ich machte mich bei leichtem Nieselregen und 6°C in Halle auf den Weg in die Hauptstadt. Reibungslos fand mein Auto den Weg zum Olympiastadion und etwas abseits auch einen geeigneten Parkplatz. Inzwischen waren die Temperaturen auf kuschlige 10°C angestiegen und gemeinsam mit zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus allen Himmelsrichtungen wie Ameisen auf das Gelände einströmten, erreichte ich den Olympischen Platz, wo auch der Start sein würde. Kurze Zeit später trafen auch Matthias und Ines ein und wir nutzten die verbleibende Zeit zum Erkunden des Geländes, zum Fotos machen, für einen letzten kleinen Snack und zum Warmlaufen. Dabei trafen wir dann tatsächlich auch noch Lutz, der mit seiner Tochter genau wie Matthias die 25km unter die Beine nehmen wollte – für ihn sollte es die letzte Vorbereitung auf den Rennsteiglauf sein. Nachdem wir auch kleidungstechnisch endlich eine Entscheidung getroffen hatten - bei einem Wechsel aus Sonne, dicken, dunklen Wolken und starken böigem Wind keine einfache – fanden wir uns im Startbereich in unserem Startblock wieder. Über Lautsprecher wurden wir angefeuert Hampelmann – neudeutsch jumping jack – und Kniebeuge zur Erwärmung zu machen, was wir auch alle artig und gut gelaunt mitmachten. Lutz hatte zwischenzeitlich auch seinen Weg zu uns gefunden, so dass die Vertretung des LAV kurze Zeit später pünktlich um 10 Uhr bei strahlendem Sonnenschein gemeinsam startete. Das große Teilnehmerfeld setzte sich schnell in Bewegung und wir begannen auch gleich, unsere kurzfristig abgestimmte Strategie in die Tat umzusetzen. Wir hatten uns eine Zeit von unter 2h vorgenommen, würden die Strecke in 5km – Stücke zerlegen und wollten uns in jedem Abschnitt um 2 Sekunden im km – Schnitt steigern. Im ersten Teilabschnitt sollten es 5:35 min/km werden. Locker flockig ging es los, die breiten Straßen entzerrten das Feld und es ging gefühlt leicht bergab – von Wind keine Spur. Ein erster Blick auf die Uhr – 5er – Schnitt. Ganz schön schnell – aber am Start noch vollkommen normal. Nach 2km hatten wir uns bei 5:18min eingepegelt und fühlten uns sauwohl dabei. Kurzentschlossen warfen wir unsere Strategie also über den Haufen und wollten das Tempo einfach so lange versuchen zu laufen, wie es ging. Wir bogen auf den Kaiserdamm ein und liefen somit die nächsten Kilometer geradewegs auf den Fernsehturm und die Goldelse zu. Ohne Probleme spulten wir einen Kilometer nach dem anderen ab und konnten auch mit schnattern und Trinkpause unser Tempo bis Kilometer 15 halten. Uns wurde aber schon bewusst, dass wir aufgrund der Streckenführung irgendwann wieder „bergan“ laufen müssten und wahrscheinlich dann auch Wind von vorn abgekommen würden. Zunächst durchquerten wir aber den Tiergarten passierten die Philharmonie und schließlich auch die Gedächtniskirche. Es wurde jetzt deutlich kühler, es fing an zu regnen, kräftige Windböen fegten durch die Häuserschluchten – und das alles erwischte uns nun bei leicht steigendem Gelände direkt von vorn. Ich kämpfte mich durch unseren vierten 5km – Abschnitt, der Blick auf meine Uhr vermieste mir zusätzlich die Stimmung und insgeheim hoffte ich das eine oder andere Mal, dass Ines ihr Tempo erhöhen und schon mal „vorlaufen“ würde. Aber ich traute mich nicht, diesen Gedanken laut auszusprechen und Ines blieb hartnäckig an meiner Seite und motivierte mich am jedem passierten Kilometerschild aufs Neue. Sie hatte zwischenzeitlich auch einen Läufer in einem gelben Shirt ausgemacht, der seit dem Start mit uns auf gleicher Höhe war. Dieser wurde nun erklärtes Ziel – an ihn hängten wir uns ran und wollten ihn bestenfalls auch noch einholen. Solange ich das gelbe Shirt also im Blick hatte, war alles gut. Und so tauchte schon bald das Olympiastadion in unserem Blickfeld auf – auch wenn wir noch 2 km vor uns hatten und uns wunderten, wie nun wohl die Streckenführung sein würde. Wir querten den Olympischen Platz und mussten dann zunächst einen Teil außen um das Stadion herum laufen. Endlich erreichten wir die Rechtskurve, die uns nun direkt nach unten in den Tunnel und somit ins Olympiastadion hinein führen würde. In diesem Moment entdeckte Ines ihren Matthias hinter uns – er hatte es tatsächlich geschafft, uns einzuholen, so dass wir nun auch gemeinsam ins Ziel laufen würden. Wie im Rausch durchquerten wir also den Tunnel, wo uns eine Sambaband und bunte Lichtershow ordentlich Gänsehaut bereitete. Die abschließende Runde im Stadion selbst war dann einfach nur noch grandios und wir flogen ins Ziel und uns in die Arme! Allein für diese letzten Minuten hatte sich dieser Lauf schon gelohnt. Aber wir waren natürlich auch mehr als zufrieden mit unserem Ergebnis! Kurze Zeit später kam auch schon unser Lutz glücklich und zufrieden ins Ziel. Trotz muskulärer Probleme, die ihn bereits auf den ersten Kilometern ereilten, hatte er in seinen Rhythmus zurück gefunden und eine super Zeit erreicht!

Jetzt hieß es nur noch jede Menge Fotos machen, Stimmung aufsaugen, freuen, Medaille in Empfang nehmen, nochmal freuen, warmen zuckersüßen Zitronentee trinken, mit Quetschis stärken, wieder freuen und dann aber ab in die langen warmen Klamotten, denn der Wind ließ uns nun ordentlich frösteln.

So - was lernen wir daraus – kann man mal machen! ;o)

Übrigens begannen die Big25 ihre Karriere am 3. Mai 1981 als die ,25 km de Berlin’ und das als erster deutscher Straßenlauf quer durch die City. Die französischen Alliierten in Berlin wollten es mit diesem Lauf den Amerikanern gleich tun. In Amerika war die Laufbewegung nämlich schon in vollem Gange und Cityläufe bereits populär. Die ,25 km de Berlin’ wurden ein voller Erfolg – die Laufbewegung war in Gang setzt, so dass im gleichen Jahr eine weitere Tradition seinen Anfang nahm – nämlich der Berlin – Marathon.

Wer noch mehr wissen möchte – einfach hier nachlesen: http://berlin-laeuft.de/big-25-berlin-uebersicht.html

 

Matthias hat die Big25 so erlebt:

Der Big25 hatte es mir angetan - Zieleinlauf ins Olympiastadion war schon immer ein unerfüllter Traum ;-)

Dieses Jahr nutzte ich die Chance dort zu starten und so ging ich es um 10 Uhr am Sonntagmorgen an den Start. Das Wetter hatte sich eher am Vormonat April orientiert, sodass die Vorhersage bis auf Schnee und Hagel so ziemlich alles im Gepäck hatte.

Zum Start hatte ich mir ein Superman T-Shirt besorgt, welches seine Kräfte an mich weitergeben sollte. Ines und Sabine hatten sich den Halbmarathon unter 2h vorgenommen, was einer Pace von 5:41 gleichkommt. Um sie einzuholen und zusammen ins Ziel zu laufen, waren 4:47 von mir gefordert. Sollte zu schaffen sein.

Da war er der Start. Mehr als 11.000 Halbmarathonis und 25km-Läufer stürmen los. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir liefen gut 1km vom Olympiastadion bergab die Reichsstraße hinunter. Vergessen waren alle Zeitvorgaben und Durchschnittspace-Werte. Als ich bei km 5 zum ersten Mal auf die Uhr schaute, lag ich bei einer Pace von 4:08.

Ui, zu schnell. Muss wohl am T-Shirt liegen. Allerdings gehe ich davon aus, dass die beiden Mädels auch schneller laufen und so nehme ich nur ein wenig Tempo raus. Schnurgerade führt die Strecke nun auf die Siegessäule zu. Herrlicher Anblick bei Sonnenschein und der Weg führt zu meiner großen Freude durch das Brandenburger Tor. Die Halbmarathonis biegen vorher in den Tiergarten ab und ich laufe über den Gendarmenmarkt und die Leipziger Straße meine zusätzlichen 4km.

Vorbei an den Botschaften führten mich km 15 und 16 auf den Kurfürstendamm - super hier mal auf der Straße zu laufen, an der Gedächtniskirche vorbei. Leider schlägt das Wetter um, es beginnt zu regnen und es ging sanft bergan. Die Halbmarathonis sind nach Ihrem "Ausflug" durch den Tiergarten zurück auf der Strecke.

Ich überhole die Pace-Läufer für 2:05h - kurze Panik - geht meine Uhr falsch? Aber Entwarnung - die 2:05 gelten für die 21km.

Jetzt beginnt die große Rechnerei. Ich bin gerade mit 4:47 -4:50 unterwegs. Die Mädels sind bestimmt schneller als ihre 5:41. Vor mir liegen noch 9km - kann ich das noch schaffen? Ich "scanne" die Läufer und Läuferinnen vor mir. Leider ist das "LAV-neongrün" inzwischen weit verbreitet.

Halbmarathon bei 1:36:59 - alles läuft. Der Regen ist weg, allerdings noch nichts von Ines und Sabine zu sehen. Wird wohl doch enger als gedacht. Ein Klopfen in der rechten Wade reißt mich aus den Gedanken. Oh Mann, Krampf bei km 22 kann ich irgendwie überhaupt nicht brauchen. Mein Geheimmittel Salz funktioniert aber wieder tadellos. Bevor der Krampf loslegen kann wirkt das Salz.

Als zusätzliche Motivation sehe ich den neuen Buff von Ines um die Ecke schwingen. Die beiden sind knapp 300m vor mir. Da sind sie aber weit unter 2h unterwegs! Ich laufe ran, verspreche den Einlauf zu filmen und mache mich samt meiner Endorphine auf Richtung Ziel. Der letzte Kilometer wird großartig. Durch einen langgezogenen Tunnel geht es jetzt in Stadion. Eine Sambaband spielt dort mit tausendfachem Echo und entfacht eine Geräuschkulisse wie beim Fußball-Endspiel. Gänsehaut!

Einlauf ins Olympiastadion. Der blaue Belag, auf dem sonst die ganz Großen des Sports unterwegs sind, gehört mir. Ich fliege die Stadionrunde auf das Ziel zu und bin ca. 30 Sekunden vor den beiden Damen da. Sie kommen mit einer Zeit unter 1:57h über die Ziellinie.

Wir genießen die Atmosphäre - nach 2:01 kommt Lutz ins Ziel. Auch er ist begeistert von der Stimmung und dem Anblick im Olympiastadion. Zielfoto zusammen und dann Treppensteigen bis zu den obersten Sitzen des Stadions. Dort gibt es die schicken Medaillen und anschließend die Zielverpflegung. "Vita-Cola" (wow) und in Beutel gefülltes Apfelmus (?)sowie alkoholhaltiges Bier(?). Naja irgendwo muss ja Verbesserungsbedarf sein.

Noch ein paar Fotos mit den olympischen Ringen im Hintergrund beenden einen schönen Lauf. Berlin wir kommen wieder.

Text: Sabine Eckel, Matthias Allmich

Bild: Matthias Allmich