25.06.2013 - Rennsteiglauf 2013 - Hart aber schön
Wenn wildfremde Menschen sich in startnummerverzierten Autos schon auf den Autobahnen hupend begrüßen, wenn es im Thüringer Wald keine freien Unterkünfte gibt, wenn tausende Menschen (die es sonst nie tun würden) hemmungslos Volkslieder trällern und auf den vorabendlichen Kloßparties in bass-und lautstärkegeschwängerten Zelten auch schon mal auf den Bänken stehend schunkeln, dann ist Mitte Mai. Und Mitte Mai ist ......! Da muss man gewesen sein.
Auch ohne Absprache fanden sich vor (und nach) den Läufen über 21/43/73 km viele LAVer. Alle mit unterschiedlichen Erwartungen und Ergebnissen. Wie immer viel Gesprächsstoff boten Wetter und Wege. Handschuhkalt, Geröll, Wurzeln ohne Ende und jede Menge Pfützen, die schlammverschmierten Klamotten eine Augenweide und Herausforderung für jede Waschmaschine. Übrigens: Berge gab`s auch und zwar genug (oder für manchen auch zu viel- Thoralf z.B. kann gut geradeaus laufen). Runners High bei Norbert, der seinen ersten Lauf hier mit sehr guter Leistung abschloss, die ihm ebenso wie Christina Berger einen Podestplatz bescherte.
Er sollte öfter in der Vorbereitung Rennrad fahren und dabei vom Wege abkommen.(Laufen ist eben doch gesünder). Unsere Gedanken gehörten im Vorfeld auch den Ultras, schon wegen des Schlafdefizites, welches sich aber bei Holger und Andreas nicht auszuwirken schien. Ihre Leistungen sind herausragend. Beeindruckend, wenn einen der Vereinspräsident schon geduscht im Ziel empfängt (kommt ja auch nicht so oft vor). Alle anderen LAVer schlugen sich ebenso tapfer, aufgrund der Fülle sollt jeder Interessierte sich die Veranstaltungsseiten ansehen. Dass Frank sich nun doch eine große Bürste kaufen muss, versteht nur der Eingeweihte, aber "etwas mit 6 vorne" ist nun mal nicht ganz schmerzfrei. Spätestens nach dem obligatorischen Thüringer Kultgetränk werden die subjektiven Qualen relativ, auch andere humpeln um Jahre gealtert. Aber gottlob gab es auch diesmal den vereinsinternen Fahrdienst, da kann man schon auf der Abreise sorglos Wunden lecken. Selber fahren wäre eh nicht möglich gewesen. Den Abend in gemütlicher Runde Thüringer Gastlichkeit zu genießen, rundet ein solches Wochenende immer wieder ab. Die treffendste Antwort auf die Frage, warum man sich diese Anstrengung auch im nächsten Jahr antun wird, liefert die Medaille 2013: Hart aber schön.
Text/Bild: Thoralf Scholz