26.09.2005 - 1. Einstein-Marathon-Longjog in Ulm
Da es mich zu einem Lehrgang ins Schwäbische verschlagen hatte, suchte ich hier nach Laufmöglichkeiten, denn der Sportwart hatte mir einen sehr anspruchsvollen Trainingsplan aufgestellt. Insbesondere ein besonders langer sonntäglicher Longjog. Durch Zufall las ich vom 1. Ulmer Marathon und dachte, da habe ich ja genug Mitläufer für den ungeliebten langen Trainingslauf. Und was bei uns die Ikone Cierpinski ist, stellt in Ulm natürlich Baumann dar. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Aber immerhin hieß der Marathon (noch) nicht Baumann – sondern Einsteinmarathon. Zumindest ist Ulm die Geburtstadt des großen Denkers.
Also mischte ich mich am Sonntag Morgen unters Läufervolk, allerdings stellte ich sehr schnell fest, das ich wohl bei einem angelsächsischen Marathon mehr verstanden hätte: der schwäbische Dialekt ist nicht entschlüsselbar…. Aber gute Stimmung allenthalben, es war wie bei jedem Lauf, 15 min Verspätung, dann ging es auf einer schmalen Landstraße entlang der Donau los. Allerdings waren es zum Start ca. 4500 Halb- und Vollmarathonies – es war ein unglaubliches Gedrängel. Und da ich mir in aller Ruhe die Eingeborenen betrachtete, stieß ich auch gleich mit einem Straßenbegrenzungspfahl zusammen. Eine Vorwärtsrolle über den Asphalt und ich war bekannt…. Die ersten 15 km ging es landschaftlich reizvoll entlang der Donau, danach folgten ein paar Kilometer durch die wirklich sehenswerte Altstadt von Ulm, immer im Blick das beeindruckende Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Nachdem die Halbmarathonies uns verließen, ging es immer weiter am Ufer der Donau rund um die Zwitterstadt (Ulm und Neuulm – Baden- Württemberg und Bayern – aber im Grunde eine Stadt). Die für die Läufer wirklich schwierigen Kilometer 33 bis 38 führten aber leider durch das schon obligatorische Industriegebiet. Am Ende ging es aber wieder in die City, durch ein Kino (!) und dann ein großer Zieleinlauf vor dem Ulmer Wahrzeichen. Entlang der Strecke war eigentlich immer eine Riesenstimmung, es war auch eine gelungene Mischung aus Stadt- und Landschaftslauf und für eine Premiere erstaunlich gut organisiert! Wenn Mann/Frau mal in der Ecke sein sollte – es lohnt sich.
Der Verfasser kam bei strahlendem Sonnenschein natürlich auch voll auf seine Kosten –apropos: eine eventuelle Nachmeldung hätte schlappe 50 € gekostet – ein gelungener Trainingslauf, der wie im Fluge verging, aber aus Rücksicht auf den Zorn des Trainers sei die Laufzeit hier nicht erwähnt!
Text: Steffen Blockus