20.06.2013 - Tag 13 - Storseleby

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Regen, Regen, Regen. Gestern gegen Mitternacht fing es an und dauerte bis heute 13 Uhr. Das Thermometer im Windfang (!) des Toilettenhäuschens zeigte 9 Grad. Also mussten wir umdisponieren und schwänzten den Vormittag. Gegen 18 Uhr waren wir dann fertig und auch fertig. Auch heute wurden wir wieder, besonders durch die Trucks, prächtig geduscht. Unserer Stimmung war das nicht gerade zuträglich und unser ohnehin schon schmaler Laufdialog ging gegen null. Obwohl wir uns auf die Fahnen geschrieben haben nur von Tag zu Tag zu denken (ähnlich wie Comicfigur Ralf nur „von Spiel zu Spiel“ denkt) brauchen wir gerade bei Tagen wie diesen ein Highlight wie das Bergfest. Nu, bald isses ja soweit.

Unterschlupf auf Rastplatz

Unterschlupf auf Rastplatz

Übernachtungsplätze: Als wir mit der Tortour de Nordkap begannen haben wir häufig auf Rastplätzen geschlafen, die zwar direkt an der Autobahn lagen, jedoch das Niveau eines gepflegten Zeltplatzes hatten: kurzer Rasen, Parkbuchten, sehr ordentliche Toiletten und Übernachtungen im Womo waren kein Problem. Camping ist allerdings verboten. Je weiter wir fahren (nein, keine Angst, es geht nicht schon wieder los mit Monty Pythons Konditionalsätzen) desto weniger Plätze dieser Art gibt es. So müssen wir auf Zeltplätze ausweichen. Auch diese sind gepflegt, kosten allerdings zwischen 6 und 20 Euro, ohne Strom, mit Dusche. Steffen meint, dass es in Deutschland schon noch ein bisserl teurer sei, dennoch versuchen wir auch mal einen Platz ohne Gebühr zu ergattern. Das ist uns heute gelungen, er ist beinahe frei von Mücken und noch dazu ein ganz schöner. Ganz allein ist man trotz des Angebots an Stellplätzen trotzdem nie, da Schweden tausende von Caravan Touristen anzieht. Und gestern war es dann soweit. Einer Fata Morgana gleich sahen wir das beindruckendste Wohnmobil ever. Es glich einer Festung, war riesig und zählte bestimmt tausend Fenster, Luken und Türen. Hinten stand auch drauf wem es gehörte, nämlich der Familie Knaus.

Morgen werden wir das Städtchen Storuman passieren. Leider wird es zu früh sein für eine Übernachtung. Danach kommt wieder nur schwedische Pampa, was insofern schade ist, als dass wir dadurch die Feierlichkeiten zu Midsommar verpassen, die sich traditionell durch Feuer, Musik und viel Feuerwasser auszeichnen. Man könnte also drüber nachdenken, die 15 km zurück zu fahren, die schwedische Sau raus zu lassen und dann am nächsten Tag zum Etappenende des Vortages zurück zu kehren. Da müssen wir wohl mal drüber reden…

Euer Holgerson