11/2023 - Im November im Atlantik schwimmen
Vom 19.11. – 25.11.2023 fand in Funchal auf Madeira die Kurzbahn-EM statt. Der Zeitpunkt ist eigentlich für Wettkampfhöhepunkte untypisch und ohne die Überredungskünste von meinem Töchterchen wäre ein Start sicherlich nicht erfolgt – was ich mit den jetzigen Erfahrungen und Erlebnissen sehr bereut hätte.
Die Wettkämpfe fanden im Pool (25m) und Open-Water im Atlantik statt. Gerade der Freiwasser-Bereich mutet für uns im November sehr unrealistisch an, aber die 22°C Wassertemperatur waren unproblematisch. Größere Probleme stellten da eher die Wellen und die Strömung dar.
Das war auch der Grund, warum der 1. Wettkampftag am 20.11. im Freiwasser 10 Minuten vor Start abgesagt und die 1500m mit auf den 24.11. gelegt wurden, wo auch die 3000m stattfanden.
Davor starteten wir (meine Tochter Anita und ich) aber noch in der schönen, mit mehreren Becken ausgestatteten Schwimmhalle von Funchal. Die große Tribüne ermöglicht den Zuschauern einen tollen Überblick über die einzelnen Starts. Anita startete über die 200m Brust, ich war dann zwei Tage später über 200m Rücken dran und belegte den 5. Platz mit einer Zeit von 3:03 min. Mit unseren Zeiten waren wir topp zufrieden, das Anfeuern unserer kleinen Familienfantruppe hat ziemlich angespornt.
Die Tage und die Zeit dazwischen nutzten wir für kleine Ausflüge in und um Funchal. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Madeira eine tolle Insel mit einem einmaligen Klima ist. Die Temperaturschwankungen sind von ca. 30°C im Sommer und 10°C im Winter sehr angenehm und bekömmlich. Das scheint auch der Grund zu sein, warum gerade im Herbst viele Touristen diese Möglichkeiten zum Wohlfühlen nutzen.
Nachdem wir genug gewartet hatten, wurden am 24.11. nun planmäßig die Freiwasserrennen durchgeführt. In einzelnen Wellen wurden die zuerst die 1500m und dann die 3000m gestartet. Auch wenn das Meer eher ruhig war, nach 1500m schlugen wir ziemlich ausgepowert in der
Zielgasse an. Der hohe Salzgehalt und die immer leicht spürbare Strömung sind für Heideseeschwimmer schon recht gewöhnungsbedürftig.
Als mir dann mitgeteilt wurde, dass mein Name als Erster in der AK auf dem Bildschirm aufgeführt ist, war die Überraschung und daran anschließend die Freude riesig!
Insgesamt war es eine tolle Woche mit vielen bemerkenswerten Eindrücken von der Insel, den sportlichen Erlebnissen und einem total angenehmen Klima – aber am besten selbst mal davon überzeugen! Den Kontrast dazu bekamen wir nach unserer Landung in Hannover zu spüren, wo wir
mit 3°C., Regen und Schneefall am kommenden Tag empfangen wurden.
Text/Bild: Frank Kiesler