07.08. - 09.08.2020 - 12. Sparkassen Panorama TOUR Sächsische Schweiz – 55 km Etappenlauf – eine kleine Delegation des LAV Halensia vertritt unseren Verein würdig im Sachsenland
„Man mache sich gefasst, ...eine ununterbrochene Reihe von Naturschönheiten und Seltenheiten zu sehen, welche an Größe, Schönheit und Umfang immer mehr zunehmen, je weiter man kommt.“
W.L. Götzinger um 1800
Bereits zum 12. Mal lud vom 07.08 – 09.08.2020 der rührige Lausitzer-Sportevents e.V. ein und fasst 800 Freizeitsportler aus vielen Teilen Deutschlands kamen. Austragungsort war die kleine deutsch-tschechische Grenzgemeinde Hinterhermsdorf bei Sebnitz.
Die wilde Schönheit der Sächsisch-Böhmischen Schweiz mit bizarren Felsformen und wilden Schluchten lockte die ganze Familie zu einem Aktivwochenende. Hier konnte wunderbar gelaufen, gewandert, geradelt oder gewalkt werden und Natur pur genossen werden.
Mit einem gut durchdachten und auf die Sportlerinnen und Sportler abgestellten Hygienekonzept gelang es dem Veranstalter, die Teilnehmer mit Professionalität und Fingerspitzengefühl in schwierigen Zeiten zu überzeugen.
So reisten am 07.08.2020 Martin Wohlgemuth, Patrick Sohrauer, Lothar Rochau mit Anhang an, um sich dieser besonderen 3-Tages-Herausforderung zu stellen. Andreas Plier vervollständigte das Kleeblatt am Sonnabend, um sich der schwersten Etappe den 30 km Nationalpark-Lauf zu stellen.
Bereits um 17.20 Uhr am Freitag stand Lothar Rochau mit der Startnummer 1 am Start. Mit deutlich über 30 Grad Hitze am wärmsten Wochenende dieses besonderen Laufjahres ging es bei der ersten Etappe gleich richtig zur Sache. Zwar mit 10 km Lauf – Zur Niederen Schleuse angeschrieben, hatte dieser 1. Abschnitt gleich über 250 Höhenmeter und knapp über 11Km.Spätestens bei km 5 wurde auch dem letzten klar, dass wir es mit einem Berg- und Crosslauf zu tun hatten und uns nicht in der Dölauer Heide befanden. Ich kann nicht mehr genau sagen, ob die Hitze oder das Profil so kräftezehrend waren, jedenfalls kamen wir nur langsam in den 3-Tages-Wettbewerb.
Nach rund 55 Minuten war die erste Etappe bei Patrick und Lothar geschafft, Martin konnte trotzdem gleich mit einer starken 46ziger Zeit überzeugen und in die Top-Teen auflaufen.
Jetzt galt es Kohlenhydrate aufzunehmen, denn in wenigen Stunden bereits begann die Königsetappe dieser Tour – der 30 km Nationalpark-Lauf. Punkt 8.00 Uhr ging Lothar auf den langen Kanten. Start war direkt an der Elbe in Bad Schandau/OT Krippen.
Zuvor war noch Andreas zu uns gestoßen, der in seinem noch jungen Läuferdasein, den ersten 30 km-Lauf absolvieren wollte. Trotz einer guten Trainingsverfassung war ihm der Respekt vor der Herausforderung anzusehen und das mit Recht.
Nach rund 6 km auf dem Elberadweg ging es gleich auf einen nicht endenden Treppenweg nach oben in den Nationalpark. Vorbei an den Naturschönheiten mit 770m Aufstieg und 525m Abstieg (lt. Laufuhr) war diese Etappe bei den klimatischen Bedingungen eine echte Tortour. So galt es alle Erfahrung zu beachten und eine kluge Renneinteilung zu finden.
Zum Glück gab es ausreichend Wasserstellen auf dieser Etappe und eine sehr gute Markierung, da durch die besonderen Startbedingungen ein Verlaufen nicht unmöglich war.
Nach 2:47h und rund 29 km kam ich völlig ausgelaugt ins Ziel und hatte nur 2 Wünsche: ausreichend Erdinger Alkoholfrei zu trinken und den wunderbaren kleinen See direkt am Ziel zu nutzen.
Doch vorher galt es auf Andreas, Martin und Patrick zu warten, die deutlich zeitversetzt nach mir gestartet waren. Andreas kam nach 3:04h fertig, aber überglücklich ins Ziel. Er hatte die zwei wichtigsten Lektionen eines Langstreckenläufers beherzigt: angepasstes Tempo und ausreichend Flüssigkeit.
Stolz nahm er seine Medaille in Empfang und der Erkenntnis – ein Marathon ist machbar.
Martin der mittlerweile auch schon in der M 45 startet lief ein ganz starkes Rennen mit einer Zeit von 2:22h. Das war bei diesen Verhältnissen spitze. Patrick auch in der M 45 startend, konnte in 2:44hdie Königsdisziplin bezwingen.
Jetzt galt es Ruhe zu bewahren - ausreichend essen und trinken – und die „Wunden zu lecken“.
Trotzdem ging Martin noch mit seiner Familie wandern und ich fuhr mit meinem „Coach“ Iris in das Kunstblumenmuseum in Sebnitz – ein bisschen Kultur muss sein.
Sonntag, den 09.08.2020 war 9.30 Uhr Start zum 15 km Deutsch-Tschechischen Grenzlauf.
Nochmals galt es rund 325 Aufstiegsmeter zu bewältigen. Da es anfangs im wunderbaren Grenz Tal recht kühl war und die Herausforderung überschaubar, kam ein richtiges Läuferhoch auf, zumal das Ende absehbar war.
Martin konnte noch eine 1:05h Zeit hinlegen, Patrick eine 1:13h und ich schaffte die Strecke trotz schwerer Beine noch in 1:21h. Damit waren wir sehr zufrieden und die Siegerehrung stand vor der Tür.
Pünktlich nahm der mittlerweile über 80zig Jährige Adi - wie schon in den letzten Jahren – gemeinsam mit dem Veranstalter die Siegerehrung vor.
Martin gewann seine Altersklasse 45 mit der starken Gesamtzeit von 4:14.49h und Platz 10 in der Gesamtwertung. Patrick kam in derselben AK auf den 3. Platz und noch deutlich unter 5 h in 4:53:19h auf den 29. Gesamtplatz bei knapp 200 Startern.
Lothar Rochau gewann die M 65 mit deutlichem Vorsprung in 5:05:07h und einen 44. Gesamtplatz. Eine zeitnahe und würdevolle Siegerehrung rundete diese besondere Laufveranstaltung in Deutschland ab.
Neben einen schönen Pokal für die drei ersten in der AK war der Medaillenteller für die jeweilige Medaille der 3 Strecken eine tolle Idee.
Diese Veranstaltung kann nur empfohlen werden und hat bei mir einen Platz unter den ersten zehn von empfehlenswerten Laufveranstaltungen in Deutschland.
Nicht vergessen Mitte August 2021 ist die 13. Panorama TOUR.
Ein großes Dankeschön an die Veranstalter in schwierigen Zeiten von Sportevents.
Text/Bild: Lothar Rochau