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18.04. - 27.04.2019 Chinareise mit Teilnahme am Great Wall Marathon

Reisebericht von Lutz Gebauer

Ein großer Traum sollte wahr werden. Die Teilnahme an einem Lauf über die Große Chinesische Mauer verbunden mit einem Kennenlernen bedeutender Städte Chinas insbesondere des vergangenen Kaiserreiches.

Zusammen mit Astrid und Frank Seifert nahmen Waltraud und ich als Teilnehmer einer Laufreise des Veranstalters „laufreisen.de“ die Herausforderung an, das Kennenlernen der Großen Mauer, dieses einzigartigen Bauwerkes im Rahmen einer Sportveranstaltungen zu erleben. Dabei gibt es in China verschiedenartige Veranstaltungen dieser Art. Wir nahmen dabei an der traditionellen von chinesischen Organisatoren veranstalteten Lauf in Jinschanling teil. So waren unter den 2000 Teilnehmern über 10 km, Halbmarathon und Marathon überwiegend chinesische Läufer, aber auch Läufer aus über 50 Ländern, darunter unsere Gruppe mit 28 Läufern aus Deutschland, sowie eine große Gruppe aus Taiwan.

Schon die Einstimmung mit dargebotenen Drachentänzen war sehr eindrucksvoll. Dann ging es gemeinsam los. In Vorkenntnis was auf uns zukommt, hatten wir eine sehr gute sportliche Vorbereitung absolviert. Die Berichte, dass im Vorjahr gesicherte 2h Halbmarathonläufer die Strecke geradeso in 6h bewältigt hatten, machte uns doch ein wenig Bedenken. Auf diesem Bauwerk sich einigermaßen schnell vorwärts zu bewegen ist die ultimative Herausforderung. Allen Teilnehmern war dies klar, dass hier nicht die Zeiten entscheidend sind, sondern das Erlebnis. So hatte auch jeder Teilnehmer etwas dabei, um so viel wie möglich Fotos zu machen.

Nach dem Start und ca. 3 km Laufstrecke ging es durch ein großes Tor ca. 1640 Stufen hinauf zur eigentlichen Mauer. Beim bloßen Anblick von unten wird man nur durch die umliegenden Läufermassen gestärkt und mit dem Wissen, dass sich ja alle vorgenommen haben, das Ziel zu erreichen. Die Mauer schmiegt sich der Umgebung, also einem Gebirge hautnah an. Uns wurden Schutzhandschuhe zur Verfügung gestellt, um ein Abrutschen an Steilabschnitten zu verhindern. Dabei hat der Streckenabschnitt auf der Mauer ca. 20.000 unregelmäßige, vielerorts ausgetreten Stufen. Eine Anzahl an Stufen die man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann. Man verliert dabei einfach in Kenntnis der seit dem Start vergangen Zeit, das Gefühl für die zurück gelegte Strecke. Das Wetter war angenehm, leicht sonnig und trocken. Bei möglichen Regen und damit Glätte halte ich die Strecke für unpassierbar. Nach ca. 8 km ging es für die 10 km Läufer hinab ins Tal zum Ziel. Waltraud war mit einer Zeit von 3:45 h sehr glücklich angekommen zu sein. Für die Halbmarathonis und Marathonläufer galt es ca. 18 km Hin- und Rücktour zu bewältigen, wobei die Halbmarathonis dann ins Ziel abgebogen sind und für die Marathonläufer die eigentliche Herausforderung wartete. Astrid und Frank absolvierten gemeinsam die Halbmarathondistanz in 5:30 h. Nach ca. der Hälfte der Marathonstrecke von der Mauer wieder herunter, hatte man eigentlich nur noch einen Wunsch. Laufen ja, egal wie, aber bitte ohne Stufen. Dem wurde vom Veranstalter nur bedingt Rechnung getragen. Das nun erforderliche Laufen im Gebirgsgelände neben der Mauer, durch Dörfer und Siedlungen in Anbetracht des Kräfteverschleißes war die eigentliche Herausforderung. Durch rote Fähnchen gut markiert, ging es durch Dornengestrüpp vom Feinsten, mit einem Geländeprofil welches vor allem das Abwärtslaufen fast unmöglich machte. Insgesamt waren auf der Marathonstrecke 1900 Höhenmeter zu bewältigen.

Am Ziel bekommt man die Medaille umgehängt und weiß im Nachhinein nicht mehr so genau wie man so etwas bewältigen konnte. Die Euphorie und der Wille diese Herausforderung zu meistern sind, bei einer guten Vorbereitung und entsprechender Selbstkontrolle, nur absolut gesund an den Start zu gehen, entscheidend. Dabei kommt eine zugute, dass das Tempo/Laufgeschwindigkeit nicht allzu hoch und die Streckenversorgung (die Läuferversorgung einschließlich Getränke wurden per Esels vor Ort gebracht) sehr gut ist. Es galt für die Marathonläufer ein Zeitlimit von 9 h wobei ich mit einer Laufzeit von 7:36 h gut im Läuferfeld und sehr zufrieden war.

Die Chinareise führte uns von der Hauptstadt Peking über der alten Kaiserstadt Xian bis nach Shanghai. Ein kleiner Ausschnitt dieses riesigen, vielfältigen Landes. Was soll man über China sagen. Angst brauchen wir nicht zu haben, aber ein bisschen Bange sollte uns schon werden. Allein die Menschenmassen sind schon beeindruckend. Man fühlt sich vielerorts so, als würden in einer Stadt 2 Fußballstadion ausverkauft voll besetzt sein und die Durchsage kommt, dass jeder im falschen Stadion sitzt und die Plätze getauscht werden müssen. Menschenmassen in die eine Richtung und Menschenmassen die einem entgegen kommen. Zum Beispiel hat die Verbotene Stadt in Peking 80.000 Besucher – am Tag. Dabei erlebt man trotzdem alles sehr gut. Alles geht ruhig und diszipliniert zu.

Der Boom und das umzusetzende Wirtschaftswachstum in Beton und Stahl sind beängstigend. Langsam ist ein Fremdwort. Am Bau wird Tag und Nacht rund um die Uhr gearbeitet. Im Rohbau leerstehende 30 stöckige Hochhäuser mit möglichen Wohnung von 80, 120 oder 160 m2. Es müssen in ganz China ZEHNTAUSENDE sein!!! China spielt in der Weltwirtschaft inzwischen so eine Rolle, dass man sich nicht ausmalen möchte, dass die Refinanzierung dieses Wachstums schief gehen könnte. Dann drehen wir, auch in Deutschland alles auf Null. Das Land wird schachbrettartig mit gigantischen Infrastrukturmaßnahmen erschlossen. Die ca. 1200 km Schnellzugfahrt von Peking nach Xian war eine einzige Tour des Staunens. Ein Zug mit einer Zugbegleiterin pro Wagen die sich ständig nach dem Wohlbefinden erkundigt hat und ständig auch nur dem kleinsten Krümel im Wagen keine Chance ließ. So ein Zug fährt pünktlich nicht auf die Minute, sondern auf die Sekunde!

Die alte Kaiserstadt Xian mit der einzigen komplett erhalten Stadtmauer Chinas, auf der auch ein Marathon veranstaltet wird (aus der Sicht dort gewesen zu sein, sehr empfehlenswert). Dort haben wir unter anderen die berühmte Terrakottaarmee besichtigt.

Mit dem Flugzeug ging es dann in die führende Wirtschaftsmetropole Chinas nach Shanghai. Die alte Hafenstadt wo Chinas neuer Reichtum und der Luxus so richtig zur Schau gestellt wird. Hier öffnete sich der Himmel und nichts trübte auch nachts zu den Sternen die Sicht. Rauch oder qualmende Industriegebiete sieht man auf der ganzen Reise nicht, wobei eigenartiger Weise ganz China unter einer Dunstglocke steckt, die natürlich ihre Ursachen hat. Die etwas älteren Menschen sind zurückhaltend ja schon fast ergeben. Geht man aber freundlich auf sie zu, schlägt das sofort in Freude und Dankbarkeit um. Dieses Verhalten ändert sich aber rasant mit der Jugend. Insbesondere die jungen Frauen sind hochgebildet und selbst bewusst und ein junger Chinese muss schon sehr viel an gesicherten, materiellen Überzeugungen mitbringen, damit sich eventuell bei ihr eine dauerhafte Liebe entwickelt.

Ansonsten geht man gesichert seiner Wege. Unzählige Überwachungssysteme sorgen dafür. In Shanghai zum Beispiel ist der gesamte Straßenverkehr überwacht. Verstöße gegen die Regeln sollte man tunlichst vermeiden. So gibt es für die Chinesen ein automatisches Punktesystem. Sind die Punkte aufgebraucht, sieht man als Chinese sein eigenes Auto von innen so schnell nicht wieder. Am Flughafen haben wir in einen Spiegel geschaut und der Spiegel sagte uns zwar nicht, wer die Schönste im ganzen Land ist. Dafür aber wer wir sind und wo und wann unser Flugzeug bereit steht. Insgesamt ein unvergessliches Erlebnis und Anregung mehr von seinem Land zu sehen und zu verstehen.

Text: Lutz Gebauer
Bild: Teilnehmende