12.08.2018 - 8. Wurzener Ringelnatz-Lauf – die Ringelnatzstadt ist einen Lauf wert
„Überall ist Wunderland,
überall ist Leben.
Bei meiner Tante im Strumpfenband
Wie irgendwo daneben.“
So dichtete einst der bekannteste Sohn der Muldestadt Joachim Ringelnatz und Iris und Lothar Rochau liesen es sich nicht nehmen einen Lauf- und Kultursonntag in der alten Kreisstadt in Sachsen zu verbringen.
Bereits zum 8. Mal hatte der Verschönerungsverein „Die Stadtwandler“ aus Wurzen zum Lauf eingeladen und über 500 Teilnehmer/innen kamen. Besonders erfreulich die vielen Kinder die auch eigens für ihre Anstrengungen gewürdigt wurden.
Neben den Kinderläufen gab es einen 5 und 10 km-Lauf mit Start und Ziel auf dem historischen Markt der über 1050jährigen Stadt.
Für die Verbesserung der Streckenrekorde auf den zwei Hauptstrecken lies es sich der Veranstalter nicht nehmen, neben den Pokalen ein Preisgeld auszuloben.
Über 5km gelang dies einen Läufer aus Tirol mit einer Zeit um die 16 Minuten.
Um 11.00 Uhr war der Start für den Hauptlauf über 10km. Rund 150 Läufer/innen stellten sich bei annähernd 30 Grad dem Starter und hatte das Vergnügen die Innenstadt 4mal zu umlaufen. Schnell stellte sich dabei heraus, dass dieser Stadtkurs es in sich hatte.
Neben den ständigen kleinen Steigungen und dem Gefälle war es besonders das historische Pflaster und die Streckenführung die den Läufer/innen auf dem 2,5km-Kurs alles abverlangten. Ich kam gut mit den Bedingungen zurecht, zumal ich ein „Hitzeläufer“ bin.
Eine Zeit von unter 45 Minuten hatte ich mir vorgenommen und nach44:17min kam ich als 25. in der Gesamtwertung und 1.in der AK 65 ins Ziel und lag im Soll.
Damit konnte ich zufrieden sein und hatte die Gewissheit, dass die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im September in Malaga/Spanien auf einen guten Weg ist.
Jetzt besuchten wir das Stadtmuseum mit den liebevollen Exponaten des Dichters und Malers Ringelnatz der vor allem durch seine humoristischen Gedichte um den Seemann „Kuttel Daddeldu“ bekannt geworden ist.
Matrose Ringelnatz
„Ich komme und gehe wieder,
Ich, der Matrose Ringelnatz.
Die Wellen des Meeres auf und nieder
Tragen mich und meine Lieder
Von Hafenplatz zu Hafenplatz.
Ihr kennt meine lange Nase,
Mein vom Sturm zerknittertes Gesicht.
Das ich so gerne spaße
Nach der harten Arbeit draußen,
Versteht ihr das?
Oder nicht?“
Abends Abschluss der Europameisterschaft im bequemen Fernsehsessel, was will das Läuferherz mehr.
Text/Bild: Lothar Rochau