21.11.2015 - Trainingslauf Störmthaler See – Halle - Leipzig – Halle
In den letzten Monaten hat sich so Peu à peu die Trainingsgruppe Ü 300 Jahre entwickelt.
Die Männer sind zu meist über 60 Jahre alt. Unsere 2 Frauen natürlich nicht und eines kann ich schon verraten, sie werden auch nicht älter. Wir treffen uns regelmäßig samstags zu einer Trainingseinheit. Meist werden längere Dauerläufe in der näheren Umgebung der Heide mit Abstechern in den Saalekreis absolviert. Dieses Mal hatte Rainer die Idee, zu der neuen Leipziger Seenlandschaft zu fahren und um den Störmthaler See zu rennen. Kurz entschlossen trafen wir uns dann am Samstag, 21.11.2015, 08.15 Uhr wie immer auf dem Parkplatz am Waldkater, genauer gesagt sechs Männer, eine Frau und ein Hund (eben mehr als 300 Jahre Erfahrung).
Pünktlich 08.30 Uhr ging es dann mit 2 Autos los Richtung Leipzig. Zunächst einmal wurde Bauüberprüfung der drei größten Baustellen von Halle (Kröllwitzbrücke, Steintor und neuer Güterverteilbahnhof) gemacht. An allen Baustellen ist kein Ende in Sicht. Dann mit rasantem Tempo über die A14, vorbei am Flughafen Leipzig, durch Großpösna nach Markkleeberg zum Kanuwildwasserkanal. Auf dem Parkplatz am Kanuzentrum war dann Umziehen und Start angesagt.
Das Wetter war zunächst freundlich, ja sogar sonnig. Was sich später noch ändern sollte. Bei straffen Gegenwind ging es dann auf die Strecke. Wir lassen zunächst den Markkleeberger See hinter uns und laufen dem Verbindungskanal zwischen Markkleeberger See und Störmthaler See entlang. Hugo unser Begleiter und Beschützer fühlt sich diesmal ganz besonders wohl. Ohne Leine am nervenden Herrchen die Freiheit genießen. Wem gefällt das nicht? Frank Berger sollte am Anfang sein Lieblingsläufer werden. Eine lange bergige Gerade erwartet uns. Am Ende des Kanals und am Beginn des Störmthaler Sees biegen wir rechts ab. Uns erwartet neben einer scharfen Rechtskurve, die dann zu einer Linkskurve wird, wieder ein netter Anstieg. Noch sehen wir die Bagger des Bergbau-Technik-Park. Der Asphalt Belag unter den Füßen führt uns nun eine längere Gerade, ohne Anstieg. Inmitten des Leipziger Neuseelandes südöstlich von Leipzig laufen wir nun immer auf dem Asphalt entlang bis wir das neue Ferienressort am Störmthaler See LAGOVIDA und die Casa Marina, direkt an der Hafenpromenade erreichen. Hier lässt sich auch das Alleinstellungsmerkmal des Störmthaler Sees, das schwimmende Kunstobjekt VINETA sehen. Seit Ende 2012 ist der See vollständig geflutet und im Jahr 2014 wurden bereits die VINETA und LAGOVIDA mit Promenade und Campingplatz eröffnet.
Unser Interesse galt jedoch mehr dem anderen Ufer und der Tatsache noch einen weiten Weg vor uns zu haben. Jetzt waren gerade mal die ersten knapp 10 km erreicht. Wieder einmal Bergauf und an einem schönen Strand und futuristischen Häusern entlang laufend kommen wir dem Ende des Sees näher. Der Bodenbelag ändert sich nach kurzer Zeit in eine geschotterte Oberfläche die jedoch gut zu laufen ist. Bei immer wieder einsetzendem Nieselregen gelangen wir nun an den Scheitel des Sees. Die Windverhältnisse nehmen zu und der lange Sandstrand, unterhalb unserer Laufstrecke, erinnert bei dahin plätschernden Wellen ein wenig an die Ostsee. Ein weiter Blick über den See belohnt unsere Tour, dem seine Größe mit einer Fläche von 7,33 km² und einem Volumen von 158.000.000 m³ in beeindruckend erweise an zu sehen ist. Der See hat eine Tiefe von 55 m und wurde von 2001 bis 2012 geflutet. Heute erinnert nichts mehr an den ehemaligen Braunkohletagebau und wir hatten auch keine wirklich lange Zeit diesen Anblick zu genießen. Stattdessen konnten wir uns von den zu überwindenden 117 Höhenmetern überzeugen. Es geht nach der langgestreckten Linkskurve, sozusagen auf die Gegengerade. Einen leichten Anstieg bis auf die zweite Ebene, mit einem ständig wunderschönen Blick, laufen wir ca. 6 km immer gerade aus. Um etwas Abwechslung in den Lauf zu bringen, wechseln wir die Ebene und laufen teilweise fast am Wasser entlang. Der Wind wird wieder Stärker und der Regen setzt ein. Die VINETA ständig im Blick lässt erkennen dass wir vorankommen. Als wir die VINETA dann jedoch im Rücken haben, kommt uns die Strecke unendlich lang vor. Plötzlich, wie sollte es auch anders sein, beginnt wieder ein Anstieg und wir erreichen die Asphaltstraße. Einmal rechts Bergan und wieder links und wir sehen die Bagger vom Bergbautechnikpark. Wir haben es fast geschafft, Km 23 ist erreicht. Der Linkskurve folgt eine Rechtskurve bergab und wir laufen unter der Autobahn 38 hindurch. Der letzte km steht an und das Kanuzentrum und unsere Autos sind in Sichtweite. Das Wetter wird rauer, es ist kalt, regnerisch und trübe. Jetzt noch schnell umziehen und wenn möglich etwas zum Aufwärmen suchen. Im Kanuzentrum fanden wir dann Wärme sowie Heiß- und Kaltgetränke. Nach Kaffee und Kuchen, gut gelaunt und dem nötigen Glücksgefühlen konnte nun die Heimreise angetreten werden. Diesmal im rasanten Tempo über die A38, A143 und Halle/Neustadt zum Waldkater. Wir hatten es tatsächlich geschafft, Halle und Leipzig komplett zu umrunden.
Es war ein toller Lauf. Alle sind angekommen und haben bei moderaten Tempo von 5:51 min. pro km durch gehalten. Für uns alte Herren doch prima oder? Hugo fühlte sich zwar etwas unterfordert, hat aber nicht mal gemault.
Glückwunsch Jungs und Mädel.
Text: Dieter Bahn
Bild: Dorit Prochnow und Rainer Saray