06.07.2013 - Thüringen-Ultra Fröttstädt oder wie sich vier “Gelbe Engel” sagten: “Nimm 2” mit
Bereits Anfang des Jahres machte sich Frank an die Planung und Organisation einer 4x25 km-Frauenstaffel und einer 2x50 km-Männerstaffel für den Thüringen-Ultra über eine Gesamtstrecke von 100 km auf sehr stark profiliertem und abwechslungsreichen Untergrund (Waldboden, Forstwege, Wurzeln, Steine, Asphalt). Es ist ja schließlich der Thüringer Wald.
Frank und Jana sind in 2010 die Staffel 2x50 km zum ersten Mal in Fröttstädt gelaufen. Seitdem ist Frank Wiederholungstäter und konnte im Vorfeld mit wenigen Worten die anderen Staffelmitglieder für dieses Laufevent begeistern.
So machten sich die vier “Gelben Engel” Jana, Christine, Ines und Silvia mit “Nimm 2” Frank und Norbert auf den Weg nach Fröttstädt, dem Ultra-Mekka von Thüringen. Jana lernte endlich die restlichen Team-Mitglieder kennen. Man kann es schon mal vorwegnehmen: wir waren alle eine dufte Truppe und die Chemie stimmte sofort.
Nach dem Abholen der Startunterlagen und dem Auffüllen der Kohlehydrate bei der Nudelparty quatschte man noch mit diesem und jenem Bekannten aus der heimischen Region, u.a. war Sylvia Renz auf der Heimreise und lief in einer Mixed-Staffel mit. Noch ein Gläschen Roten und dann ab in die Heia.
Bereits gegen 2:30 Uhr erhoben sich die ersten Läufer zum 100 km-Einzelstart um 4:00 Uhr von ihrer Matte. Staffelstart war erst 5:00 Uhr – also noch ein bisschen hin. Frank war als erster auf den Beinen, denn für seine 55 km-Teilstrecke war ein ordentliches Läuferfrühstück die wichtigste Pflicht an diesem Morgen. Wir haben uns noch schnell zusammen als vollständiges Team fotografieren lassen, dann wünschten wir den Startläufern unserer beiden Staffeln, Jana und Frank, viel Glück auf ihrem langen Weg.
Die ersten Etappe war die anspruchsvollste und Jana hat diese selbst ausgewählt, da sie dieses Teilstück schon aus 2010 kannte und sie außerdem keine Hitzeläuferin ist, denn es sollte noch warm werden an diesem Tag. Die ersten 10 km sind mehr oder weniger moderat, aber dann waren sie da, die Anstiege, ein Graus. Aber da musste wir durch, im Dienste der Mannschaft.
Jana wurde von unserem Team am Wechselpunkt Glasbachwiese herzlich empfangen, das fand sie richtig super. Nun ging Christine als 2. Staffel-Läuferin an den Start wir wünschten ihr auch viel Glück. Noch ist Silvia am Lachen und Norbert ebenso… Wussten sie wirklich was auf sie zukommt???
Jetzt schnell zum Wechselpunkt nach Floh-Seligenthal fahren. Dort ging nicht nur unsere Silvia als dritte Läuferin auf die Strecke, nein es war auch das Ende der Qualen von Frank, der sich wieder mit Kreislaufproblemen nach Floh quälte und Norbert auf die Reise schickte. Nach einer kurzen inneren Dusche, Christine und Frank ließen ein paar Becher Köstritzer durch ihre Kehlen laufen, ging’s zum dritten Wechsel nach Finsterbergen. Jana musste fahren, da die beiden Berger`s, nicht verwandt und nicht verschwägert, alkoholisiert waren. Dort angekommen warteten wir als erstes auf Norbert. Der kam dann auch recht bald und war auch schnell wieder weg. Dann kam Silvia und übergab an unsere Schlussläuferin Ines. Wir machten uns dann los, kamen allerdings erst nach Norbert am Zielort an, da wir uns auf der Suche für einen Zwischenstopp am Verpflegungspunkt Tabarz verfahren hatten.
Auf diesem letzten Teilstück liegt natürlich für die Läufer auch der legendäre KM-Punkt 95. Frank wusste zwar, was den müden Läufern geboten wird, hatte aber die euphorisierende Wirkung auf uns Neulinge wohl etwas unterschätzt. Bereits viele km vor dem Ziel wird man durch Musik in einer bemerkenswerten Lautstärke aus dem Wald gelockt und aus Lautsprecherboxen am Wegesrand namentlich begrüßt. Dann wird sichtbar, wie das möglich ist: von der Höhe einer enormen Zielbrückenkonstruktion, bestückt mit schwerer Boxentechnik, die jedem großen Städtemarathon zur Ehre gereicht hätte, wurde die Läuferschlange von zwei mit Ferngläsern ausgerüsteten Moderatoren und einer Cheerleadergruppe begrüßt und auf die letzten 5 km geschickt. Frank hat wohl gedacht, er könne sich Zeit lassen, dass sich Norbert etwas länger von den Cheerleader-Mädchen aufhalten lassen würde, aber er hatte nur kurz ein Wiedersehen im nächsten Jahr abgesprochen, dann ging es sofort weiter.
Am Ziel angekommen, kam dann auch Ines bald in Sichtweite. Wir nahmen sie 30 Meter vor dem Ziel in unsere Mitte und liefen gemeinsam über die Ziellinie, das ist hier Tradition. Ein unbeschreibliches Gefühl kam in uns hoch: wir haben es geschafft!!!
Wir ließen das Ganze noch ein bisschen ausklingen, Silvia hat sich noch eine Massage gegönnt und wir füllten unsere leeren Speicher mit allerlei leckeren Getränken und Kohlenhydraten wieder auf.
Bei der Siegerehrung durften wir dann unsere Pokale für den 3. Platz in der jeweiligen Staffelwertung in Empfang nehmen.
Es war eine wirklich gelungene Veranstaltung, ein Super-Team. Wir haben sofort beschlossen, nächstes Jahr wieder gemeinsam hier in Fröttstädt an den Start zu gehen. So war ein wunderschönes Wochenende viel zu schnell vorbei. Eins steht jetzt schon fest: Im nächsten Jahr bleiben wir einen Tag länger, um noch an der anschließenden großen Läuferparty teilzunehmen.
Alle Ergebnisse unter: http://www.thueringenultra.de/startseite/index.php
Text/Bild: Alle Team-Mitglieder