27.09.2011 - 4. Saale-Rennsteig-Marathon - Schön, wenn der Schmerz nachlässt!
Während die vergangenen Wochen von schnellen Tempoeinheiten und Rennkilometern auf mehr oder weniger ebenen Terrain geprägt waren, habe ich mich am vergangenen Sonntag mal wieder etwas bergigeren Niveau gewidmet. Oder anders gesagt: Ich wollte meiner „masochistischen Ader“ mal wieder etwas Nahrung bieten... Das Thüringen nicht gerade dem Tiefland zuzuordnen ist, sollte ja jedem bekannt sein. Vom „Saale-Renntsteig-Marathon (SRM)“ haben aber bestimmt noch nicht so viele Laufenthusiasten gehört...
Deshalb hier eine Kurzinfo:
Idee: Landschaftslauf vom niedrigsten zum höchsten Punkt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Start: Uhlstädt bzw. Saalfeld
Ziel: Piesau
Terrain: s.o., folglich „ein paar“ Anstiegshöhenmeter
Strecken: 9,0 km, 25,2 km, Marathon (dürften aber ca. 44 km sein)
Termin: immer parallel zum Berlin-Marathon
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...nun stand ich also (als Wiederholungstäter; bereits 2mal teilgenommen) um 9 Uhr bei 7°C an der Startlinie zum 25,2 km-Lauf des SRM und fragte mich, was ich hier eigentlich machte: Vor einer Woche erst einen schnellen Halbmarathon absolviert, im Training das letzte halbe Jahr nie mehr als 22 km für eine Einzelstrecke auf der Uhr gehabt und jeweils bei den letzten beiden Teilnahmen mit herrlichen Wadenkrämpfen und Hungerast ins Ziel geschleppt. Egal: Spaß muss sein...außerdem hat der Veranstalter auf Grund der zahlreichen Bitten aus der Läuferschaft den letzten Anstieg (ca. 100 m Höhendifferenz) ausgespart („Juhu, waren es nur noch drei!“).
Das Feld von ca. 60 Unerschrockenen begab sich dann ehrfurchtsvoll auf die Strecke. Gleich am ersten Berg sortierte sich das Feld. Eine 6er Gruppe setzte sich ab und machte von da an die Podiumsplätzte unter sich aus. Ich war in der Lage dazuzugehören. Im anschließenden Bergabstück konnte ich mal wieder meine bekannte „Bergablaufschwäche“ präsentieren...fortan ging es allein auf Platz 5 weiter. Was folgt nach berab? Natürlich bergauf! Dies wurde mir spätestens dann wieder bewusst, als ein kleiner Schriftzug auf dem Boden darüber informierte, dass auf den nächsten 1000m ca. 150 Höhemeter zu überwinden seien. Naja, mehr schlecht als recht hochgequält. Beruhigend, den Mitläufern erging es ähnlich. Bergab das alte Spiel... und schwupp war ich nur noch 6. Am letzten Anstieg (dort sind auch ein paar Passagen dabei, wo es sich absolut nicht lohnt zu rennen, da man quasi mit der Nase im Boden einhakt...) bewahrheitete sich dann mal wieder der Spruch: „Hinten ist die Ente fett!“ So fiel mir der ehemals Führende quasi entgegen und ich konnte meinen 5. Platz erneut übernehmen und diesen auch bis ins Ziel verteidigten... Für Platz 5 total und den Altersklassensieg gab es eine schöne Medaille und 3 Tage hartnäckigen Muskelkater...
Fazit:
1025 Anstiegshöhenmeter verteilt auf 2 Stunden „Laufgenuss“ bei einem liebevoll und gut organisierten Volkslauf in wunderschöner Landschaft und mit der Gewissheit: „Der Schmerz geht, der Stolz bleibt!“
Text: Thomas Probst