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06.01.2011 - Sylvestermarathon Ägypten - Frank im Land der Pharaonen

Schon wieder ist ein Jahr vergangen und Frank der Verfasser reist im Namen des LAV nun schon zum vierten male in das Land der Pharaonen. Beim wahrscheinlich einzigen Silvestermarathon auf dieser Welt hat er dort als sportlicher Leiter die Zügel in der Hand.
Es begann am 28. Dezember wie immer mit dem Start von Berlin nach Kairo. Nach knapp 4 Stunden Flug landeten wir gegen 20.00 Uhr. Die atemberaubende abendliche Silhouette vom Moloch Kairo ließen uns Eis und Schnee schnell vergessen. Jetzt hieß es umsteigen in den nächsten Flieger nach Sharm el Sheik. Besserwisser und dienstbeflissene Beamte hinderten uns daran, schnell zum nächsten Terminal zu gelangen. Wie bei uns früher: wer nichts zu sagen hat ist selber schuld. Mit ein wenig Geduld erreichten wir dann doch unser Ziel und es ging los in Richtung Südsinai. Dort erwarteten uns angenehme Temperaturen. Am Ziel waren wir aber noch lange nicht. Als wir mit unserem Gepäck durch den Zoll rollten, kamen in mir noch mal schmerzliche Erinnerungen aus den letzten Jahr auf, als ich von Steffens (Blockus) ägyptischen Zollkollegen fürchterlich gefilzt wurde. Vom warmen Sharm mussten unsere Reisegruppe jetzt noch ca. 180 Km bis zum Hotel nach Nuweiba mit dem Bus zurücklegen. Ich wurde auf halber Strecke von einem anderen Fahrzeug direkt nach St. Catherine (220 Km von Sharm entfernt) gefahren. Während die anderen Urlaub machten hatte ich ja mit der Vorbereitung des Marathons noch einiges zu tun. Bevor wir jedoch losfahren konnten hieß es erst einmal Gepäck einladen und Plätze einnehmen. Gar nicht so einfach bei einem Bus mit begrenzten Platzangebot für unsere Gepäckstücke, zumal einige ja noch diverse Geschenke mithatten. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Ägypten die einfach nicht wegzudenkenden Dachgärten. Akrobatisch bestieg unser beleibter Busfahrer das Dach und verstaute mit Akribie den Großteil des Gepäcks über unseren Köpfen. Dann begann die atemberaubende Fahrt durch die Nacht hinauf ins Sinaigebirge. Gegen 04.00 Uhr morgens war ich dann am Ziel meiner Reise und holte mir erst mal eine Mütze Schlaf. Gegen 10.00 Uhr wurde ich unsanft zum Frühstück geweckt. Auf dem Weg zum Restaurant wunderte mich über die vielen Pfützen. Ich hatte also doch nicht geträumt. Ein für diese Jahreszeiten eher selten vorkommendes aber mächtiges Gewitter hatte sich in den Bergen fest gehangen. Weitere Beweise dafür gab’s im Restaurant. Es war wie in einer Tropfsteinhöhle, doch die Einheimischen nahmen es eher gelassen. So nach dem Motto: kann ja mal passieren. Nach dem Frühstück dann eine kleine Runde über die Anlage. Hier wurde mit Angst und Bange als ich die freiliegende stahlummantelten Erdkabel sah. Jedem Elektriker in Deutschland würden hier die Haare zu Berge stehen. Aber das ist hier eben so. Punkt. Danach kurze Besprechung mit dem Chef vom Ganzen und dann ging ich an meine Arbeit. Nach dem Mittagessen kurze Ruhepause (Verdauungsschlaf). Danach gönnte ich mir einen Spaziergang in Richtung Kloster. Von Touristen war dort heute nicht viel zu sehen und so musste ich aufpassen, dass ich nicht in die Fänge der Souvenirverkäufer gelangte. Noch schlimmer waren allerdings die Kameltreiber. Da es ja bald dunkel werden würde wollten die mich unbedingt ganz schnell(natürlich für viel Bares) auf den Mosesberg bringen. Bei einem Läufer hatten die Jungs natürlich Pech…. Ich genoss beim Aufstieg die bizarre Landschaft und bewunderte zugleich die Menschen die hier leben, wie sie mit dem Felsen und den Steinen Eins geworden sind. Ich schaffte es natürlich nicht bis zum Gipfel des Mosesberges. Das war auch nicht mein Ziel, und so kehrte ich auf halbem Wege um und genoss beim Abstieg den Anblick der nahenden Dämmerung. In der steinernen Hotelanlage angekommen gab es dann auch bald Abendessen. Begleitet wurde das ganze wieder von einem kräftigen Gewitter. Diesmal kam noch etwas mehr Wasser herunter als am Morgen, auch von den Decken des Restaurants. Der Höhepunkt des Ganzen war dann ein plötzlicher Stromausfall. Ihr denkt jetzt genau wie ich an die freiliegenden Erdkabel. Unsere japanischen Erdenbürger nahmen das genauso gelassen wie die Einheimischen. Tosender Beifall hallte durch das Restaurant als es wieder hell wurde…. Ich konnte also jetzt wieder gefahrlos mein Essen in den Mund schieben ohne mich zu verletzen. Danach ging ich zu meinem Bungalow. Ich hatte zwar nur wenige Meter bis dorthin, aber als ich ankam hatte ich dank der eigenartigen Treppenbauweise (die Treppenabsätze hatten entgegen gesetztes Gefälle), schöne nasse Füße. Mal sehen was der nächste Tag an Überraschungen bringt.
Heute am Donnerstag sollte noch einmal Streckenbesichtigung sein, damit auch ja alles seine deutsche Gründlichkeit und Richtigkeit hat. Aber der Tag begann so wie der gestrige endete: mit strömenden Regen. Also Frühstück und Abbruch aller Maßnahmen bis es aufhören sollte zu regnen. Vom Gesamtleiter Tarek Moshref erfuhr ich, das es seit 1991 um diese Jahreszeit nicht mehr geregnet hatte. Ist das der Anfang des Klimawandels???? Wir hatten jetzt jedenfalls ein bissel Zeit, tranken Tee und schauten uns die wolkenverhangenen Berge an, in der Hoffnung, das die angekündigte 72 –stündige Regenperiode endlich zu Ende gehen würde. Da Tarek so viel Wasser von Oben nicht kennt, stellte er mir die Frage, ob man bei diesem Klima laufen könne. Ich sagte nur: nun, wir werden sehen wer morgen alles an der Startlinie steht. Gegen 14.00 Uhr dann erste zaghafte Bemühungen der Sonne. Es scheinen die Gebete der Einheimischen gewirkt zu haben. Jetzt geht es weiter mit der Arbeit, dann gegen 17.00 Uhr mit ägyptischen Gelassenheit die große Begrüßungszeremonie aller Teilnehmer. So wie früher bei uns. Begrüßung und Beweihräucherung der Gönner ohne die es nicht geht, wie z.B. Naturschutzbehörde, Kloster, Bürgermeister u.s.w. Danach Ausgabe der Startnummern und Übergabe von einem ersten Teil der Geschenke die ich mit freundlicher Unterstützung von Enrico Kurzhals, Hartmut Vogel, Sabine Dietrich und Hans-Jürgen Kurz mit in die Berge genommen hatte. Auch für mich gab es wieder ein Geschenk von Mohamed Mahmoud El Hamamy. Einer 70-jährigen ägyptischen Läuferlegende der auch schon in Magdeburg zum Marathon teilgenommen hatte. Danach wurden noch ein paar Änderungen in den Starterlisten notwendig und dann ging’s zum Abendbrot ins Restaurant. Von den gestrigen Wassereinbrüchen war kaum noch etwas zu erkennen. Alles hat den Anschein, das die Lauf- und auch die abendliche Silvesterveranstaltung trocken über die Bühne gehen. Eventuell auch Trocken im Sinne von alkoholischen Getränken, denn der für heute angekündigte Nachschub wurde irgendwo im Tal durch in Richtung Meer fließenden Wassermassen aufgehalten.
An dieser Stelle möchte ich ein kleines Zwischenfazit ziehen. Wenn man das 4. Mal hier in die Berge fährt und eine Veranstaltung mit großzieht, dann hinterlässt man auch seine ganz eigenen Spuren. Man spürt schon bei der Begrüßung dass man herzlich willkommen ist und dass man geachtet wird für diese Art von Arbeit. Ganz toll fand ich, das unter den vielen Werbebannern der an der Veranstaltung direkt oder indirekt Beteiligten, auch ein Banner vom LAV Halensia mit an der Wand hing. Angefertigt von den Ägyptern anhand unseres Vereinslogos (toller Entwurf von Eik).
Es ist Freitag 7.00 Uhr morgens und der Tag beginnt. Wie ? Natürlich ohne Regen. Das Wetter wird toll, das kann ich jetzt schon sagen, da es nur noch wenige Minuten bis zum Start sind. Anders als in heimischen Gefilden werden die Nach- oder Ummeldungen mal so eben während des Frühstücks getätigt. So nahm ich die Nachmeldung eines Norwegers für den Marathon telefonisch in der Küchenofice entgegen. Der Anblick der Räumlichkeiten wäre ein Schock für alle Sterneköche…. Der Start um 9.00 Uhr verzögerte sich um ein paar (15) Minuten. Eigentlich wie immer, da erstmal wieder alle Offiziellen begrüßt werden mussten, aber auch weil die Ägypter sich erstmal warm tanzten. Das ist halt hier so…. Dann endlich der Start des bunten Läuferfeldes mit insgesamt 10 beteiligten Nationen. Als erstes kamen die 5 Km-Läufer ins Ziel. Rekorde kann man hier oben bei diesem Streckenprofil einfach nicht erwarten. Waldi (Cierpinski) warnte mich vor Wochenfrist schon vor. Pass auf, die Ägypter schummeln. Und so war es auch; es standen 6-jährige Kinder vor dir, die dann mit Tränen in den Augen und zugleich Stein und Bein schwörend behaupteten, tatsächlich die 5 Km gelaufen zu sein. Da war der schnellste Läufer noch gar nicht im Ziel und der brauchte knapp 20:00 Minuten für diese Strecke… Bei warmen Temperaturen um die 15-16 Grad war dann auch das Warten im Zieleinlauf relativ angenehm. So gegen 15.00 Uhr war dann der letzte im Ziel und es konnte mit der Siegerzeremonie begonnen werden. Natürlich genauso wie bei der Begrüßungszeremonie(siehe oben). Die ging relativ schnell vorbei und ich konnte bis zum Beginn des Silvesterdinners mit der Nacharbeit, also Ergebnisliste anfertigen, beginnen. Damit ich schneller fertig wurde, lies ich in diesem Jahr extra meinen vielgeliebten Silvesterschwank mit Miss Sophie und James ausfallen. Das Silvesterdinner war wieder wie Schlaraffenland, einheimische Spezialitäten bis zum Platzen. Meine Waage zu Hause wird bestimmt Hurra schreien, zumal ich bis jetzt nicht einen Meter trainiert habe. Was ich schon angedeutet hatte wurde dann zur blanken Realität. Das Restaurant hatte es nicht mehr auf die Reihe bekommen, alkoholische Getränke zu besorgen. Dementsprechend sank die Stimmung unserer Reisegruppe. Nach dem Kulturprogramm verkrümelten sich dann einer nach dem anderen in die Bungalows um dort dann die stillen Reserven anzugreifen. So kurz vor dem Jahreswechsel verlassen die letzten von Uns(ich war auch dabei) das Restaurant um in meinem Bungalow im kleinen Kreis das neue Jahr mit meiner letzten Flasche Sekt zu begrüßen. Dann tauchte auf einmal noch eine Flasche Rotwein auf und damit war das neue Jahr gerettet. So gegen 1.00 Uhr war dann Schluss und es ging in die Heia.
Der erste Morgen im neuen Jahr beginnt mit einem fantastischen Sonnenaufgang. Die Hotelanlage ist so angelegt, das alle frühmorgens den gleichen Blick aus ihrem 2-Mann-Bungalow in Richtung Osten haben. Nach dem Frühstück werden wir dann das Kloster St. Catherine besuchen. In den heiligen Mauern der Mönche die bisher nie von fremden Mächten erobert wurden, hat uns dann einer von den Mönchen zu einen persönlichen Gespräch empfangen. Unter den Besuchern an diesem Neujahrsmorgen war auch der uns allen bekannte Reinhold Messner. Man merkte ihm an das er unerkannt bleiben wollte und so ließen wir ihn in Ruhe. Nach Mittagessen und kurzer Mittagsruhe habe ich allein eine Wanderung zu einer kleinen Kapelle unternommen. Vorbei wieder am Kloster in Richtung Mosesberg den wir ja in der Nacht noch besteigen werden um dann am frühen Morgen hoffentlich einen phantastischen Sonnenaufgang über dem Sinaigebirge zu erleben. Als ich oben völlig verschwitzt ankam wurde ich mit einem tollen Ausblick in die umliegenden Täler belohnt. Den Abstieg lies ich dann gemütlich angehen. Unten angekommen, erwarten mich und die spärliche Anzahl von Touristen (früh war es wie auf dem Basar), die Wüstentaxis. Für ein paar Pfunde konnte man sich entweder mit dem Kamel weiter ins Tal tragen lassen oder man stieg in eines der Blechtaxis der Marke Peugout 504 Baujahr unbekannt aber es fährt noch…. Nach dem Abendessen war dann schon langsam Kofferpacken angesagt, denn nach Abstieg vom Mosesberg geht nach dem Frühstück ins wärmere Nuweiba.
Nach dem Wecken um 2:15 Uhr und einer kurzen Kaffeepause ging es mit dem Bus in Richtung Kloster. Von dort begannen wir dann bei sternenklarem Himmel den beschwerlichen und abenteuerlichen Aufstieg zum 2285 m hohen Berg Moses. Abenteuerlich ist hier wörtlich gemeint, denn eine Teilnehmerin unserer Gruppe die sich mit dem Kamel nach oben tragen lies, meinte anschließend: wenn ich das im Hellen gesehen hätte, wäre ich niemals dort hoch gestiegen. Mit meiner nun schon dritten Besteigung des Mosesberges war ich schon quasi ein Insider und konnte wertvolle Hinweise beim Aufstieg liefern. Als wir das Dach des Berges erreicht hatten begann das warten auf die Sonne. Bei diesmal angenehmen Bedingungen nur ca. 5 Grad aber dafür kein Wind vertrieben sich hunderte von Menschen unterschiedlichster Nationalitäten die Zeit bis zum Sonnenaufgang. Ein jüdischer Priester aus Nashville/Tennesee las seinen Jüngern aus dem Buch Moses vor. Das aber so laut, das Achim Schemel ihn höflich aber eindrucksvoll zu verstehen gab das es hier nicht nur Amerikaner gibt. Er sprach dann etwas leiser, aber nur anfänglich…. Andere wieder sangen sich warm und wieder andere schliefen oder schauten einfach nur in die Richtung wo die Sonne aufgehen würde. Und dann war es so weit, gegen 6:15 Uhr begann ein wunderbares Farbenspiel am östlichen Himmel bevor sich dann die Sonne mit all ihrer Kraft und Schönheit endgültig ihren Weg nach oben bahnte. Ein phantastisches Naturschauspiel nahm seinen Lauf. Eine tolle Belohnung für all die Mühen die man auf sich genommen hatte um dies zu erleben. Dann begann der Abstieg über die 760 Stufen zur letzten Basisstation. Danach gabelte sich der Weg und man konnte die sanfte Tour wählen die wir hinauf benutzt hatten, oder man entschied sich für die Hardcore- Variante. Wir wählten die letztere und begannen mit dem Abstieg. Wir konnte unterhalb einen kleinen See mit Staudamm erkennen, an welchem wir dann vorbeikamen. Ein toller Anblick. Danach ging es fast nur noch durch Felswände hinab zum Kloster. Kaum zu glauben was Menschenhände hier geschaffen haben, konnte man doch von hier oben nur erahnen wo es eigentlich langgeht. Unten angekommen klatschte unsere Oberschenkelmuskulatur Beifall und meine Knie waren ein Fall für den Orthopäden… Auf halbem Wege nahm uns ein Kleinbus mit in Richtung Hotelanlage, da der Fahrer mich erkannt hatte (ich hatte also kleinen schlechten Eindruck hinterlassen da er mich sofort mit Mr. Frank begrüßte). Im Bungalow war dann erstmal Duschen angesagt und die restlichen Sachen für die jetzt immer näher rückende Abreise gepackt. Ein letztes gemeinsames Frühstück in St. Catherine und dann ging es ans Meer nach Nuweiba. Eine abenteuerliche Fahrt ins Tal nahm dort ihr glückliches Ende, denn wir waren einmal fast im Straßengraben gelandet. Der LKW von unten war stärker und breiter als unser kleiner Bus. Aber Ende gut, alles gut. Wir bezogen die Hotelzimmer und dann machte ich meinen ersten Strandspaziergang am Roten Meer. Eigentlich wollte ich noch Laufen aber mein Körper wollte nicht. Vielleicht Morgen. So werde ich wohl die Landesmeisterschaften aus der Kalten absolvieren müssen. Abends hatten wir dann wieder ein üppiges Büffet wo man einfach nicht widerstehen kann. Ich schäme mich aber auch nicht dafür. Hier gab es dann nach der Abstinenz in den Bergen wieder Bier zum Essen. Es ist zwar kein Vergleich zu den heimischen Bieren, aber es zeigt Wirkung.
Es ist Montag der 3. Januar 2011. Meinen Plan zu Laufen habe ich jetzt endgültig verworfen. Das Frühstück war zu üppig und ich konnte und wollte der Versuchung nicht widerstehen. Zur Schadensbegrenzung begab ich mich auf Strandbummel in Richtung Hafen. Die angenehmen Lufttemperaturen verführten mich all meine Kleidung abzulegen. Da ich keine Badehose mit hatte (schlechte Vorbereitung) blieb mir nichts anderes übrig als im Schlüpfer zu Laufen. Gott sei Dank gibt es heute Kleidungsstücke wo man nicht weis was es ist. Mein Schlüpfer war jetzt eine Badehose und keinem viel es auf. Leicht begleitet watete ich durchs seichte Wasser und sammelte Muscheln. Mein Weg zum Hafen wurde abrupt durch einen Wächter des Hilton- Hotels gestoppt und ich musste umkehren. Das einzig spektakuläre auf dem Rückweg war ein betender Ägypter und ein Kamel was total vertrocknete Palmenblätter fraß. Für mich ohne Trinken nicht denkbar. Aber ich bin ja kein Kamel…. Wieder am hoteleigenen Strand angekommen, legte ich meinen Beutel ab und ging ins Wasser. Ich gönnte mir ein Bad im Roten Meer bei angenehmen Wassertemperaturen und einen Blick auf das Felsmassiv der anderen Seite, der Küste von Saudi-Arabien. Das war’s dann auch schon fast. Zum Abendessen werde ich mich zügeln, allerdings nicht beim Bier. Grund ist der Geburtstag meiner Tochter und anderer wichtiger Leute wie beispielsweise Wilhelm Pieck (nur für Insider). Danach schnell ins Bett, denn um 2.00 Uhr war Wecken angesagt und es ging mit dem Bus zum Flieger nach Sharm. Natürlich die gleiche Prozedur wie auf der Hinfahrt. Der Rückflug nach Deutschland war bis auf eine Ausnahme unspektakulär. Irgendwo über Südeuropa kam uns ein Flugzeug entgegen. Für mich einfach viel zu nah. Ob die Entfernung ausreichend war kann ich nicht einschätzen, aber mein Puls stieg schon an. Dennoch haben sich meine Flugängste in Grenzen gehalten. Vielleicht sollte ich öfter mal Fliegen. Dann die Landung in Berlin. Eine tolle Reise nahm ihr Ende und die kalte Heimat hat mich wieder…

Text: Frank Berger