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15.02.2010 - 17. Thermenmarathon in Bad Füssing - Das 9. Mal als Hasen dabei!

Am 07. Februar war es wieder soweit – eine kleine hallesche Läuferschar startete bei der 17. Auflage des beliebten Wintermarathons im beschaulichen niederbayerischen Bad Füssing. Wie in den Vorjahren waren wir vom Veranstalter wieder als Zug- und Bremsläufer engagiert.

Dieses Mal war uns ob der zu erwartenden Witterungs- und Streckenbedingungen nicht allzu bange. Erstens hatten wir auch in Halle in den letzten Wochen reichlich Gelegenheit zum Laufen auf winterlichen Pisten, zweitens waren zumindest Frank und Andreas schon bei einem Wintermarathon gestartet und sich danach darin einig, dass es wohl schlimmer als auf den verschneiten Leipziger Parkwegen nimmer kommen könne und drittens versprach der Winter am Startwochenende -zumindest nach den Prognosen - eine Pause machen zu wollen.

So begab sich also am Sonnabendvormittag das Zugläuferteam (Christine Berger 4:15 h, Frank Berger 4:00 h, Tell Wollert 3:45 h und Andreas Neubert 3:30 h) und der LAV –Präsident höchstpersönlich auf die ca. 500 km lange Reise nach Bad Füssing. Die Fahrt im von Sabine gesponserten Mobil verlief kurzweilig und dank der Fahrroutine von F. Berger problemlos. Bei einer kurzen Rast wurde uns wieder einmal bewusst, dass wir nunmehr im fremdsprachigen Ausland gelandet waren und dass sich selbst im tiefsten Bayern gastronomische Zonenrandgebiete finden lassen.

In Bad Füssing angekommen, wurden schnell die Anmeldeformalitäten erledigt und wie im Vorjahr die Zimmer im Kurgebäude unmittelbar am Start bezogen. Das patientengerechte Anmeldungsprozedere, die altersgerechte Zimmerausstattung und die rundum klinische Atmosphäre haben uns gleich wieder in ihren Bann gezogen. Wo sonst drückt ein Läufer um die 50 (zumindest kalendarisch) den Altersschnitt im Fahrstuhl um einige Jahrzehnte? Der Vorstartabend (Laufmesse, Nudelparty im Marktrestaurant) verging bei lockeren Gesprächen und dem einen oder anderem (alkoholfreiem) Weißbier wie im Fluge. Zu späterer Stunde traf als Verstärkung des Teams auch Franks Lauffreundin, Jana Witzel, ein. An der bereits verschlossenen Nachtpforte baten die Zwei um Einlass. Nach dem Passieren der Drehtür kamen die Zwei gleich in den Genuss der straffen Führung der Füssinger Kureinrichtung. Mit einer Standpauke: wo man denn jetzt herkomme, es sei nach 23 Uhr keine Außerhausabwesenheit gewünscht wurden sie durch den „Schwesternempfangsadmiral“ empfangen. Schnell wurde geklärt, das es sich hier nicht um normale Kurgäste sondern um die Spezies der Läufer handle. Nun konnten die Beiden passieren und ins Quartier einrücken.

Am nächsten Morgen rückte nach einem kleinen und gesunden Frühstück und persönlichen Vorbereitungen der Start mal wieder im Handumdrehen heran. Nach unserem internen Fotoshooting wurden pünktlich um 10.00 Uhr die Läufer auf die Reise geschickt. In den folgenden 210 bis 255 Minuten hatten wir dann wieder unsere ganz eigenen Erlebnisse und Begegnungen auf der Strecke. Wie schon im Vorjahr musste Frank B. erneut 2x seine Schnürsenkel zubinden – vielleicht sollte er auf ein inzwischen weit verbreitetes praktisches Schnürsystem umsteigen. Die Strecke war gut präpariert, die Temperaturen um 0°C angesichts der Jahreszeit ganz erträglich, der gefürchtete Wind blieb aus und auch Petrus verschonte uns mit Niederschlägen jeglichen Aggregatzustandes. Diese guten Bedingungen hatten etwa 1650 Läufer auf die Strecken gelockt (10 km: ca. 520, Halbmarathon: ca. 830, Marathon: ca. 300) Wir "Marathonis" bekamen auf Dauer trotzdem Kühle und (Schweiß-)nässe zu spüren. Immerhin gelang es in diesem Jahr einigen der etwa 300 Marathonläufer, unseren Service bis zum Ziel auszukosten. Viele aber mussten aber wieder zwischen der Halbmarathonmarke und Kilometer 30 abreißen lassen. Auf diesem Streckenabschnitt schweiften unsere Gedanken unwillkürlich und des öfteren in Richtung Ziel – zu Massage, heißem Bad und dem Bier danach…

Da hatte Jana schon längst das Ziel des 10-km-Laufes erreicht (52:19 min, 57. Gesamtplatz Frauen). Und „el presidente“ versah engagiert seinen Dienst als Fotograf, Motivator und Begrüßungskomitee. Wir Zugläufer haben uns zwar nicht platziert, unsere Hausaufgaben mit Abweichungen zwischen 5 und 100 sec zur geplanten Zielzeit doch wieder recht gut erledigt. Nun ging es allen Ernstes in die Therme. Vorher aber gönnten wir unseren strapazierten Beinen eine fachkundige Massage.

Nach einer kleinen Stärkung brachen wir am späten Nachmittag auf. Die Heimreise verlief problemlos und erstaunlich zügig – dank der Fahrkünste von „el presidente“ und Jana. Die traditionelle Pause wurde dieses Mal nicht in der Filiale einer bekannten Fast-Food-Restaurantkette, sondern an einer Tankstelle an der ehemaligen Interzonengrenze gemacht – kein gastronomischer Höhepunkt. Der Versuch, Kondensmilch aus 1-Liter-Meßbechern zu reichen, war aber zumindest originell. Noch vor 22 Uhr langten wir etwas müde, aber wohlbehalten wieder in der Heimat an. Das Leben nach dem Marathon hatte uns wieder… Eine Teilnahme am wohlorganisierten Thermenmarathon in Bad Füssing ist sehr zu empfehlen, Infos gibt es unter http://www.thermen-marathon.de.

Text/Foto: Anneub+fberg