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15.02.2007 - Thermenmarathon 2007 Bad Füssing – Das halbe Dutzend voll und immer wieder neu!  

Anfang Februar war es wieder so weit ! Das bereits 6. Male in Folge ging es für eine kleine LAV - Crew ins Bayrische, zum traditionellen Thermenmarathon nach Bad Füssing, und zwar so wie in den Vorjahren mit besonderer Mission: Im Auftrag des Veranstalters sichern wir den Zugläuferservice ab.

In diesem Jahr erreichte uns der Ruf aus dem beschaulichen Kurstädtchen wegen eines Personalwechsels im Organisations - Stab erst zwischen den Weihnachtsfeiertagen. Zusammen mit der Absage und/ oder dem Verletzungspech bewährter „Marathonis“ aus unseren Reihen bereitete uns das bei der Aufstellung einige Probleme . Am Ende machten sich Christine Berger (4:15 h), Kathrin Jautze (4:00 h), Frank Berger (3:45 h) und Andreas Neubert (3:30 h) auf den Weg, um sich der Herausforderung eines frühen (und teilweise unzureichend vorbereiteten) Marathons im Jahr zu stellen. Komplettiert wurde das Team durch unseren tatkräftigen Fahrer und fachkundigen Betreuer Volker Heinze (vor einer „Ewigkeit“ lief er den Marathon mehr als 10 Minuten schneller als der diesjährige Sieger !).

In dieser Konstellation konnte die Fahrt im exklusiven Leihwagen (Dank gilt an dieser Stelle der „Hexe“ Sabine) nur kurzweilig sein. Insbesondere Christine konnte sich über ein spezielles Inserat in der Rubrik „Bekanntschaften“ einer einschlägig bekannten halleschen Tageszeitung - bei der sie zudem beschäftigt ist - kaum beruhigen.

Etwas Befremden lösten ein paar innenarchitektronische Details im Sanitärbereich der beim Zwischenstopp angesteuerten Raststätte jenseits der ehemaligen Demarkationslinie aus. Komplettiert wurde das Bild durch den fast schon „Ost - Vorwende - Standard“ beim Service des Restaurants. Das Brühen und Suppen, wenn überhaupt, erst nach 30 Minuten serviert werden können, hat Verfasser lange nicht mehr erleben dürfen. Er nahm daher vorlieb mit einer Brezel.

Selten zeitig erreichten wir Bad Füssing und den Schauplatz der Nudelparty. Alle Formalitäten hatten wir mit Herrn Knaus, der auch äußerlich seinem Amtsvorgänger gleicht, schnell erledigt. Nun labten wir uns erst einmal am Bufett, ehe es zur Unterkunft, traditionell mit einigen (Orientierungs-) Ehrenrunden ging.
Ein kurzes Treffen in der Hotellobby folgte, ehe es in Franks Zimmer weiterging mit allerlei Flax und Vorstart - Blödeleien. Daß wir in jeder Beziehung hart im Nehmen waren (oder wie tief wir abgerutscht waren), bewies das laufende Fernsehprogramm – the Best of „Deutschland sucht den Superstar“.

Etwas kühl noch empfing uns der nächste Morgen. Nach angemessenen Frühstück und endlosen Zweifeln über die richtige Kleiderordnung begaben wir uns zum Start. Unseren Begleiter Volker hatte das Lauffieber angesteckt und noch kurzzeitig über 10 km gemeldet. Er ging um 9.45 Uhr als Erster auf die Strecke. Hochmotiviert und mit ungestümen Tatendrang absolviere er die „Kurzstrecke mit Bravour: Nach 41:30 min blieb die Uhr für ihn stehen.

Dann folgten wir übrigen. Ein Teil unserer Klientel hatten wir bereits aufgeregt und informationsheischend am Start kennengelernt. Nun ging es los, bei insgesamt guten und „nichtwinterlichen“ Witterungsbedingungen: weitgehend Sonnenschein, niederschlagsfrei und ohne Wind. In den folgenden 3:30 - 4:15 h machte jeder von uns seine eigenen Erfahrungen. Wie immer bildeten sich zunächst große „Läufer – Trauben“ um uns – wiederum profitierten wohl einige Halbmarathonläufer von unseren Diensten – welche sich dann im Verlauf des Rennens erwartungsgemäß deutlich reduzierten (besonders ab km 25-30). Immerhin brachten wir wohl direkt jeweils 5-10 Leute ins Ziel - indirekt (als Groborientierung) deutlich mehr; insgesamt waren es etwa 50% des Marathonfeldes. Jeder hatte wiederum seine ganz eigenen Begegnungen und Erlebnisse auf der Strecke. Verfasser hatte Gelegenheit, einen Haufen „rivalisierender“ deutscher Kleinstämme zu führen (Franke, Österreicher, Hessen, Bayern), was trotz gewisser Sprachprobleme recht kurzweilig war, so daß er sich am Ende auch motiviert fühlte, die Zielzeit hauchdünn zu verfehlen (3:29:59 h).

Diesmal nahmen insgesamt ca. 1700 Teilnehmer eine der drei Teilstrecken unter ihre Füße, die meisten (900) waren auf der Halbmarathonstrecke unterwegs (Marathon: 350, 10 km: 450). Das Niveau war recht gut, was die relativ ansprechenden Siegerleistungen verdeutlichen (Marathon: 2:33:22, Halbmarathon: 1:11:30 h/ 10 km: 31:10 h). Fazit: Auch unter neuer Regie hat sich die Veranstaltung ihren Charme bewahrt. Obwohl mittlerweile als Wintermarathon in der deutschen Lauflandschaft nicht mehr einzigartig, zieht die Veranstaltung nach wie vor Läufer, insbesondere aus der Region und darüber einen nicht unbeträchtlichen Teil der Ultraszene an. Viele davon sind hier Stammgäste. Zum unverwechselbarem Flair gehört der anschließende Gang ins Thermalbad!br> Der gehörte auch bei uns wieder zum unverzichtbaren Bestandteil der „Post – Race – Aktivitäten“, genauso wie eine fachkundige Massage, wobei sich leider wieder Sprachprobleme mit dem netten Personal ob der unterschiedlichen Auffassung über das Hochdeutsche ergaben, so daß die Kommunikation oftmals eher nonverbal erfolgte.

Entspannt saßen wir anschließend bei der Siegerehrung und ließen das Ganze in Ruhe Revue passieren. Kurz danach kam dann in dem kleinen Marktrestaurant noch echte Weltmeisterschaftsstimmung auf, als die Übertragung des WM-Endspiels im Handball auf der Leinwand lief und von den Läufern fachkundig kommentiert wurde. Angesteckt vom WM - Fieber nutzten wir auch den Zwischenstop im Hotel nochmals zu einer kurzen Information über den Zwischenstand. Einige Zeit später im Auto hatten wir dann doppelten Grund zum Sektgenuß: WM-Sieg unserer Männer und überstandener Marathon!
Etwas müde, ansonsten aber wohlgemut, erreichte unsere Schar nach einem Abstecher ins Mansfelder Land, Volkers Heimat, am späten Abend schließlich heimatliche Gefilde.

Infos unter http://www.johannesbad.de

Text/Bild:  Andreas Neubert