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10.04.2003 - Nachlese: Joggen auf der Autobahn

Es sind zwar schon ein paar Tage ins Land gegangen, aber trotzdem müssen noch einige Worte über unsere Teilnahme am Rennsteig- Tunnellauf gesagt werden, der am 30. März in Zella- Mehlis seine erste und einzige Auflage fand. Logischerweise reist man 1-2 Tag vor der Veranstaltung an, also trafen wir uns am Freitagmittag auf unserem PSV-Platz. Wir, das waren Lutz Schendel und Tochter, Frank Berger und seine Sabine(med. Abteilung), Fam. Blockus, Hans-Jürgen Oberbeck und später noch Günter Schendel und Frau. Es soll der Fairness wegen nicht unerwähnt bleiben, das auch noch andere PSVer zu diesem Event reisten, aber halt nicht mit uns. Wie üblich bei Sportreisen hatte jeder eine Aufgabe zu erledigen, damit wir unseren Aufenthalt in den Oberhofer Rennsteighütten so angenehm wie möglich gestalten konnten. Die hatte unser Reiseverlaufsverantwortlicher, Lutz Schendel, organisiert. Es brachte also jeder Verpflegung mit und wir begannen den überdimensionalen Berg aus 3 Kofferräumen in nur 2 Kofferräume zu verstauen, inklusive Getränkekisten und Grill. Dank unseres logistischen Geschickes und der Packkunst einer namentlich nicht genannten Person, konnten wir alles verstauen. Gegen 14.30 Uhr ging es dann los. Wir fuhren getrennte Wege, denn Lutz musste noch einen Umweg über Gera machen. Sabines Navigationssystem legte die Route fest: PSV-B 100-A 14-A 9-u.s.w. Während der Fahrt hörten wir die Staumeldung, die da hieß: Stau hinter Bad Dürrenberg. Aber der Stau erreichte uns schon am Schkeuditzer Kreuz. Wir zuckelten bis Groskugel und entschieden uns dann einen Umweg durch das Leipziger Tiefland zu machen. Wir mussten die Navigationstante einige Male ignorieren, da wir uns an einigen Stellen besser auskannten als sie. Aber das brachte uns nicht aus der Fassung. Einige Strecken waren übrigens identisch mit dem Verlauf des Mitteldeutschen Marathons. Wieder auf der Autobahn angelangt, ging es dann staufrei bis zur ersten und einzigen Rast kurz hinter Jena weiter. Die Pause kam zur rechten Zeit, denn die Buttermilch und die Backpflaumen im Magen von Steffen zankten sich schon eine ganze Weile. Mit entspannten Gesichtszügen kam Steffen vom Lokus und es ging weiter Richtung Oberhof. Um der Langeweile vorzubeugen, versuchte jeder von Uns das originellste Autokennzeichen zu sehen. Ich erspare mir Einzelheiten, aber es waren einige lustige dabei. In Oberhof angekommen machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt, um dann endlich von den Hütten Besitz zu ergreifen. Fast zeitgleich trafen wir an den Hütten ein; Lutz kam nur 10 min nach Uns an. Nach der üblichen Bettplatzsuche und den Autos ausladen war es dann an der Zeit den Grill anzuwerfen. Mit Gegrilltem und Bier fachsimpelten wir uns müde, und ein ereignisreicher Tag nahm sein Ende. Unser Lutz hatte sich übrigens viel Mühe gemacht, und einen Ablaufplan für das Wochenende zu erstellen. Und darauf stand: Samstag Sportstättenbesichtigung und danach Baden in der Rennsteigtherme. Eigentlich ist es ja verrückt, vor einem Lauf solch eine gewaltige Sportstätten-Wanderung zu absolvieren, aber wir machten ja außer Sabine alle mit. Die Wanderführer waren mit Lutz und Günter schnell gefunden. Biathlon-Stadion, die Schanze am Kanzlersgrund, Bobbahn und Jugendschanzen sind für Uns seitdem keine Unbekannten mehr. Besonders das Biathlon-Stadion wird Uns noch lange in Erinnerung bleiben. Wir fanden unterwegs einen Schilderträger mit der Aufschrift: Biathlon Schießen. Dies Schild blieb unser ständiger Begleiter und machte natürlich Wanderer und Radfahrer neugierig. Diese Neugier wäre einem Radfahrer fast zum Verhängnis geworden. Man dreht sich ja auch nicht um. Bevor wir dann den Aufstieg an den Jugendschanzen in Angriff nahmen, wurde über Funk unser Versorgungsfahrzeug angefordert. Wandern macht nun mal durstig. Nach kurzer Rast ging es dann hoch zu den Rennsteigthermen. Oben angekommen mussten wir uns wieder den neugierigen Blicken einiger Passanten erwehren. Frank drehte den Spies einfach um und fragte seinerseits nach dem Weg zum Biathlon-Stadion. Ein voller Erfolg bahnte sich an. Acht ausgewachsene Frauen versuchten, jede auf ihre Weise, Frank den Weg zum Stadion zu beschreiben. Meine Truppe lies mich mit den Frauen alleine, weil sie vor Lachen nicht mehr konnten. Auch ich konnte mich gerade noch beherrschen denn die Frauen konnten ja nicht wissen was wir schon wussten. Ich bedankte mich artig und dann ging’s zum Baden. Die 2 Badestunden vergingen ganz schnell und danach ging’s zurück zu den Hütten. Hier angekommen dann das gleiche Spiel wie am Vortag. Wie Steffen sagte: eine Fleisch-, Wurst- und Bierorgie nahm ihren Lauf. Gefachsimpelt wurde auch wieder über Dies und Jenes. Beispielsweise über Höhen und Tiefen. So berichtete Günter stolz, dass er innerhalb von wenigen Stunden in 3 unterschiedlichen Staaten auf deren höchsten Berg war. Eine Meisterleistung!!! Der nächste Tag stand dann ganz im Zeichen dessen, weshalb wir eigentlich diese Reise machten: dem Lauf durch das Tunnelungeheuer unter dem Thüringer Wald. Start ist um 11:00 Uhr. Fast 3.000 LäuferInnen gehen in Zella-Mehlis auf die Strecke. Die Stimmung ist super. Nach etwa 800 Meter geht’s auf die Autobahn, leicht bergan. Die Sonne ist hinter dünnen Wolken zu erahnen, Temperatur ca. 12°C, aber das Wetter ist uns ausnahmsweise mal ziemlich Wurst, denn ein Großteil der Strecke wird ja in den neuen Betonröhren zurückgelegt. Der knapp 1 Km lange Hochwaldtunnel folgt bald. Die Läuferschar juchzt, alle sind begeistert, das gab es noch nie. Der Tunnel ist schnurgerade, man sieht am Ende das Tageslicht. Eine kurze „Freiluftpassage“ folgt, bevor wir im Rennsteigtunnel verschwinden. Fast 8 Kilometer unter Tage liegen vor uns. Die Autobahn hat leichte Kurven, man sieht nicht viel nach vorne. Temperatur 8°C, leichte Luftbewegung, der Atem kondensiert. Taschenlampen sind nicht erforderlich, der Tunnel ist nicht gerade hell aber genügend erleuchtet. Von hinten scheint das Tunnelungeheuer heranzueilen! Ein „hoaaa“ kommt immer näher. Ähnlich den Laolawellen schreien die Läufer von hinten her. Es hallt im Tunnel wunderbar. Wie viele Kilometer sind wir bereits unterm Fels durchgerannt, haben wir bereits die Hälfte? Fragen die dich unter Tage beschäftigen. Dann tauchen plötzlich die Warnzeichen für Geschwindigkeits-Begrenzung auf. Eine blinkende 40 km/h zeigt im Tunnel die nahende Verpflegungsstation an. Nach einer kleinen Erfrischung geht’s mit flottem Schritt weiter und wenig später zeigt sich wieder Tageslicht. Die Sonne ist inzwischen hervorgekommen. Man kann den Blick auf den Thüringer Wald von der über 100 Meter hohen Talbrücke über die „Wilde Gera“ genießen. Aber durch die breite Fahrbahn merkt man eigentlich nichts von dem Abgrund unter uns. Das längste „Tageslichtstück“ liegt vor uns, immer noch mit Gefälle. Ein letzter Tunnel, lediglich etwa 900 Meter kurz und der Wendepunkt bei Kilometer 14 in Geschwenda ist erreicht. Und nun geht’s bergan, zuerst mit 2,5%, dann wieder im langen Rennsteigtunnel mit 2% - das merkt man nun deutlich– die Beine werden langsam schwer. Endlich geht’s wieder leichter, das Gefälle Richtung Ziel ist erreicht. Der letzte Tunnel wird passiert, die Autobahn fällt deutlich und wenige Minuten später ist das Ziel erreicht. Dort gibt’s die Finisher- Medaille und reichlich Verpflegung. In gewisser Hinsicht hat sich die Teilnahme gelohnt, gehören wir doch fortan zu den privilegierten Volkssportlern Deutschlands, denn diesen Lauf wird es nicht wieder geben. Spaß hat das Wochenende auch gemacht, da schmerzen auch die 40,- Euro Startgeld nicht mehr, aber bei 2.670 Finishern hätten 20,- Euro doch auch gereicht, oder nicht? Immerhin erhielt jeder mit den Startunterlagen ein schwarzes ODLO- Funktionsshirt sowie andere Kleinigkeiten. Natürlich gab es auch Sieger und Platzierte. Der schnellste Mann war Nino Dell von der LG Krauthausen, und schnellster PSVer war Rene Hafner der als Dreiundzwanzigster ins Ziel kam. Das Freud und Leid im Leben immer nah beieinander sind bewahrheitet sich immer wieder. Unsere Claudia machte den längsten Lauf ihres Lebens und war total Happy, ihr Mann Steffen dagegen war davon völlig unbeeindruckt, denn er hatte mit seinem Nichtstartfrust zu kämpfen, eine Verletzung zwang ihn zur Absage. Nachdem alle glücklich und wohlbehalten im Ziel waren, ging’s nach kurzer Verschnaufpause zurück zu den Hütten. Dort wurde dann in Etappen geduscht, die Sachen wurden gepackt, die Hütten einer Besenreinigung unterzogen und dann ging’s ab nach Halle. Ein schönes und erlebnisreiches Wochenende neigte sich so dem Ende.

Text: Frank Berger und Steffen Blockus