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03.08.2013 - 11. Rostocker Nachtmarathon – Wetterkapriolen können Halensianer nicht stoppen

Am zweiten Hitzewochenende des außergewöhnlichen Sommers 2013 scheuten 5 Halensianer nicht den weiten Weg nach Rostock.


Mit einer Rekordteilnehmerzahl von 1850 Startern war dieser kleinere Stadtmarathon trotzdem gut besucht.
Pünktlich 18.00 Uhr ging der Start für die rund 300 Marathonis sowie für die Staffelläufer über die Bühne. Sonnenschein und Hitze von über 30°C waren auf der ersten Hälfte eine enorme Herausforderung für die Teilnehmer am „langen Kanten“.
Für die 740 Halbmarathonis war glücklicherweise der Start erst um 20.00 Uhr.
Ein besonderes Highlight war zuvor die Überfahrt mit der Fähre zum Start. Die Strecke über 21,1km begann am Warnowtunnel, führte durch den IGA-Park, um an der Warnow entlang zurück zum Ziel auf dem Marktplatz zu gelangen.
Bis 10 min vor dem HM-Start suchte sich bei diesen außergewöhnlich heißen Temperaturen jeder noch sein schattiges Plätzchen.

Auf dem Weg zum Start fielen die ersten Tropfen und pünktlich mit dem Startschuss kam ein wolkenbruchartiger Regen auf uns nieder. Gedanken und Wünsche dass der Lauf doch bei diesen Wetterkapriolen abgebrochen werden müsste, wurden vom Wettergott und dem Veranstalter nicht erhört.
Es gab kein Erbarmen.
Nach den ersten 500m und bereits völlig durchnässt, ging es dann erst einmal durch den Warnowtunnel. Weiter ging es 6 km durch den IGA-Park bevor es erneut durch den Tunnel zurückging. Schon nach diesen zwei Anstiegen am Tunnel spürte manch einer von uns seine Oberschenkelmuskulatur und erinnerte sich an seinen letzten Berglauf.
Die weiteren Abschnitte der abwechslungsreichen und harten Strecke - mit ständig wechselndem Belag, Kurven und  Kreislaufwetter -  waren für die Halbmarathonis alles andere als optimal. Ein Trost war der wunderbare Sonnenuntergang und die sich ständig weiter abkühlenden Temperaturen.
Ein letztes „Sahnehäubchen“ gab es noch bei Km 20 mit einem ca. 500m saftigen Anstieg und Kopfsteinpflaster  bis ins Ziel.
Nach knapp 1 ½ Stunden kam unser erster Halensianer Lothar Rochau mit 1:30:57 h ins Ziel. Dass er nicht zufrieden war konnte man ihm noch einige Stunden später ansehen. Da war für ihn auch der 1. Platz in der M60 nur ein schwacher Trost.
Nur knapp 1 ½ min später kam als zweiter Halensianer Frank Sebastian ins Ziel. Aufgrund der schwierigen Bedingungen war er mit seiner Zeit von 1:32:20h zufrieden, obwohl er sich eine neue Bestzeit nach guten Training erhofft hatte. Das I-Tüpfelchen war der Sieg in der M50.
Ella Tendler wollte nur einen verhaltenen Lauf absolvieren. Als Zielzeit peilte sie 1:50h an. Die ersten 10km ging sie mit 48min besonnen an. Auf der zweiten Hälfte konnte sie aber nicht nur das Tempo halten, sondern erhöhte auf den letzten 5km die Pace so sehr, dass sie mit einer Zeit von 1:39:24h förmlich ins Ziel „flog“. Damit wurde sie klare Siegerin in ihrer AK (W50).
Gesamtsiegerin bei den Frauen wurde auf der Halbmarathonstrecke Maria Heinrich vom SV 1885 Teutschenthal mit einer für diese Bedingungen guten Zeit von 1:26:42h.
Sabine Ernst und unser Sportfreund und OB Dr. Bernd Wiegand liefen gemeinsam nach 2:14:46h ins Ziel.
Durchnässt und von den enormen Anstrengungen gekennzeichnet freuten wir uns im Ziel gemeinsam diese Herausforderung bewältigt zu haben. Damit zeigten wir erneut zu welchen Willensleistungen Läuferinnen und Läufen bei gutem Trainingszustand auch unter außergewöhnlichen Bedingungen in der Lage sind.
Ein Bad in der Ostsee am nächsten Tag war für alle der verdiente „Lohn“.

Text/Bild: Ella Tendler und Lothar Rochau