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04.–16.09.2018 - Weltmeisterschaften der Masterklassen in Malaga/Spanien

Nach einer langen und harten Vorbereitungszeit - während eines Jahrhundertsommers mit Temperaturen von selten unter 30 Grad - war es Anfang September endlich soweit, um den Flieger nach Malaga zu besteigen.

Unter den rund 687 Athletinnen und Athleten aus Deutschland waren leider nur 16 aus unserem Landesverband Sachsen-Anhalt, aber immerhin zwei Teilnehmer unseres LAV Halensia.

 

Rund 8187 Altersklassensportler/innen aus 102 Ländern kamen in die zweitgrößte Stadt Andalusiens mit knapp 600.000 Einwohner um in der Geburtsstadt von Pablo Picasso ein Fest der Leichtathletik zu feiern.

Gabi Kelling und Lothar Rochau richteten ihre Jahresplanung so ein, dass gemeinsam mit den Familienangehörigen ein spannender Sport-Kultur und Erholungsurlaub organisiert werden konnte.

Patrick Kelling, mittlerweile Ingenieur in einer großen Firma in Coburg, nahm extra für die Weltmeisterschaft nicht nur seinen Urlaub, sondern hielt uns auch noch den Rücken frei bei den nicht unbeachtlichen Formalitäten (Ferienwohnung, Flüge, Akkreditierung, Mietwagen usw.)

Außerdem war er ein hervorragender sportlicher Coach und Fahrer in den nicht einfachen Verkehrsverhältnissen im Süden Spaniens. Die Ehepartner Iris Rochau und Uwe Kelling vervollständigten unser kleines Team.

Nach einem angenehmen Flug über München kamen wir am Sonnabend, den 08.09.2018 in Malaga an, nahmen den Mietwagen in Empfang und fuhren sofort ins Hauptstadion um die Akkreditierung zu erledigen. Dort stellten wir die gute Betreuung der Aktiven von Großbritannien und Spanien fest, doch leider konnten wir keine Betreuer unseres Deutschen Leichtathletikverbandes antreffen.

Dank der Hilfe von Patrick ging die „Anmeldungszermonie“ gut über die Bühne. Leider war auch die Veranstaltungstafel der Deutschen Mannschaft nicht aussagefähig bzw. sehr übersichtlich. Das war besonders für mich irritierend, da ich ja bereits am nächsten Morgen meinen ersten Wettkampf über 10km-Straße hatte.

Nach dieser Enttäuschung schauten wir uns das Hauptstadion an und fuhren in unsere Ferienwohnung, welche rund 2 km vom Hauptstadion am Meer gelegen war. Dort erwartete uns eine sehr positive Überraschung mit 3 Schlafzimmer, 2 Badezimmer, ein großes Wohnzimmer und einer modern eingerichteten und gemütlichen Küche. So konnten wir nicht nur gute Gespräche führen, sondern auch unsere Mahlzeiten in aller Ruhe genießen.

Hatten wir doch auch mit Iris eine hervorragende Köchin mit an Bord, die uns schnell mit leckeren Gerichten verwöhnte.

Nach einer kurzen Nacht und einigen klimatischen Anpassungsschwierigkeit – es war sehr schwül in Malaga – startete ich am Sonntag um 9.00 Uhr über die 10km-Straße. Schon beim Einlaufen merkte ich die feucht-warme Luft sehr deutlich. Auch hatte mir die Klimaanlage in der Nacht zugesetzt.

Der Start war im Stadion und es wurde ein Kurs nahe am Meer als Pendelstrecke gelaufen. Bei km 6 feuerten mich Familie Kelling an, was mir ungeheuer guttat. So konnte ich nach 43:39 min und einen 19.Platz in der Altersklasse den Wettkampf wieder im Stadion beenden. In der Ergebnisliste stellte ich später fest, dass von den rund 60 Gegnern meiner Altersklasse, 15 Sportler den Lauf nicht beendet hatten.

Sieger wurde ein Spanier mit einer herausragenden Zeit von knapp unter 37min.

Jetzt galt es sich zu erholen und so gingen wir gegen 20.00 Uhr in ein Lokal in der Nähe unserer Wohnung. Dort waren wir zuerst verwundert, dass man uns nicht bedienen wollte, bis uns der Chef sehr zuvorkommend wahrnahm.

Schnell stellten wir fest, dass die Essgewohnheiten der Menschen in Andalusien, sich doch erheblich von uns Deutschen unterschied.

Die Restaurants und Kneipen werden selten vor 21-22 Uhr abends voll. Hat doch der Einheimische meist erst gegen 17.00 Uhr seine Fiesta beendet. Nach großartigen Fischgerichten und einen guten Glas Wein ging unser Tag zu Ende.

Am Montag galt es für Gabi den 800m Vorlauf zu meistern, der im sehr schönen kleinen Carranque Stadion stattfand. Gabi lief ein sehr beherztes Rennen mit persönlicher Saisonbestzeit von 2:32,48 min und verfehlte damit leider knapp das Finale, da eine Spanierin aus einem anderen Vorlauf bei 2:32,14 die Ziellinie überquerte. So belegte Gabi den 13. in der W50.

Natürlich war das ärgerlich, aber gemeinsam bewältigten wir die Enttäuschung bei Kaffee und Kuchen in der idyllischen Altstadt von Malaga mit seiner faszinierenden Kathedrale im Zentrum.

Am wettkampffreien Dienstag fuhren wir ans Ende Europas nach Gibraltar ins britische Hoheitsgebiet. Zum Affenfelsen hochlaufen wollten wir nicht, hatte ich doch am nächsten Tag die 5000m zu bewältigen.

So fuhren wir, mit einer langen Schlange von Touristen, hinauf zum berühmten Affenfelsen und genossen freche Affen und eine einmalige Aussicht. Der Sprung eines der Affen auf den Rucksack von Iris trug, nach einem kurzen Schreck, zur allgemeinen Erheiterung bei.

Patrick hatte auf den Rückweg eine sehr idyllische Bucht erkundet, wo wir ein sehr landestypisches Gericht zu uns nehmen. Voller Eindrücke fuhren wir zurück und bereiteten uns auf unseren nächsten Wettkampftag vor.

Mittwoch standen die 5000m Bahn auf dem Programm.

Drei Finalendläufe mit rund 65 Teilnehmern waren gemeldet. Auf Grund meiner Meldezeit kam ich in den 2. Lauf und konnte dort eine gute Zeit von 21:16:77 min. erreichen und damit Platz 25. Irgendwie fühlte ich mich gut, war doch auch der Lauf erst um 20.00 Uhr angesetzt, was für die nicht „Südländer“ ganz sinnvoll war.

Am Donnerstag und Freitag war durch Patrick ein anspruchsvolles Kulturprogramm mit „Walkingeinheiten“ in der sehr sehenswerten Stadt Granada und der alten Burg von Malaga organisiert worden.

Beeindruckt hat uns die Alhambra-Festung von Granada. Ist sie doch das letzte Machtsymbol der Maurenherrschaft über die Iberische Halbinsel aus dem frühen Mittelalter. Die weitläufige Festungs- und Gartenanlage ist ein Weltkulturerbe besonderen Ausmaßes.

Am Sonnabend wurde es für Gabi wieder Ernst – galt es doch auf ihrer Paradestrecke über 1500m den Kampf um den Finaleinzug zu bestehen. Unsere Deutsche Meisterin über diese Strecke ging sehr konzentriert ihren Vorlauf an – verbummelte nicht die Zeit und konnte so als eine der Zeitschnellsten mit 5:19:19 min. in das begehrte Finale am nächsten Tag kommen.

So standen am Abschlusstag für uns beide eine erneute Bewährung auf den Plan.

Gabi konnte in ihren Endlauf eine hervorragende Platzierung mit dem 12. Platz in 5:24:40 min. erreichen. Die Deutsche Eva Trost wurde hier mit der sehr starken Zeit von 4:38:80 min in der W50 Weltmeisterin. Diese Zeiten sind schon sehr beeindruckend.

 

Leider war eine Staffelteilnahme von Gabi über die 4x400m nicht möglich – obwohl die geforderte Voraussetzung von ihr erfüllt waren – was eine weitere Chance auf eine gute Platzierung verhinderte.

Ich denke hier muss der Deutsche Leichtathletikverband eine gründliche Auswertung vornehmen und bei den nächsten Meisterschaften das „System“ durchsichtiger machen.

Mein letzter Lauf und Höhepunkt zugleich war der Halbmarathon am Abschlusstag.

Pünktlich zum Start um 9.00 Uhr riss der Himmel auf und die volle Sonne und Schwüle Andalusien schien unbarmherzig auf die Halbmarathonis.

Im Vorfeld hatte ich noch mit zwei Deutschen kurz gesprochen und hegte eine kleine Hoffnung auf eine gute Mannschaftwertung. Bereits nach ca. 7km stellte ich aber an einer Kehre fest, dass die 2 besten Teamkollegen aus Deutschland weit und breit nicht zu sehen waren, obwohl die Meldezeiten gut waren.

So verlies ich mich allein auf meine mentale Stärke und beendete den schwersten Halbmarathon in meiner bisherigen Läuferkarriere in 1:37:46 h mit dem zufriedenstellenden 12.Platz in der AK 65. Später habe ich erfahren, dass ich als bester Deutscher mit der Mannschaft den 4. Platz hinter Großbritannien, Spanien und Australien erreicht hatte. Darüber konnte ich mich natürlich nicht freuen, da zwei Deutsche ausgestiegen waren. So knapp habe ich noch keine Medaille bei einer Internationalen Meisterschaft verpasst.

Toronto in Kanada lässt 2020 zur Weltmeisterschaft grüßen.

Fazit: Mit einem solch großartigen Team macht jede Meisterschaft, trotz der enormen körperlichen und mentalen Herausforderungen, Freude und Spaß – aber das macht ja gerade unseren Sport aus. Die Internationalität war beeindruckend und machte deutlich, wie nah wir uns auf dieser Erde sind.

Dank an die den Verantwortlichen aus Malaga und Spanien für die Spiele und die schönen Erlebnisse im geschichtsträchtigen Andalusien.

Text/Bild: Lothar Rochau